Lemke kündigt Strategie zur Kreislaufwirtschaft an

Die Bundesregierung wird eine Strategie zur Kreislaufwirtschaft beschließen. Das hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) am Dienstag auf einer Veranstaltung zur Agenda der G7- und G20-Staaten in Berlin angekündigt. Wenn sich der Konsum weltweit nicht grundlegend ändere, würden weder die Klimaziele erreicht noch der Verlust der Artenvielfalt gestoppt, sagte Lemke.

Mit der Strategie zur Kreislaufwirtschaft sollen der Primärrohstoffverbrauch Deutschlands gesenkt und Stoffkreisläufe effizient geschlossen werden, so Lemke. Ein konkretes Datum nannte sie nicht. Es gehe grundsätzlich darum, "Ressourcen möglichst nachhaltig zu gewinnen, sparsam einzusetzen und so lange wie möglich im Kreislauf zu halten". Produkte müssten so gestaltet sein, dass sie nicht zu Müll würden und in erster Linie als Rohstoffquelle für neue Produkte dienten. "Die Natur kennt keinen Abfall", sagte Lemke.

90 Prozent des Artensterbens geht auf die Gewinnung von Ressourcen zurück

Deutschland habe sich für seine G7-Präsidentschaft in diesem Jahr Ressourceneffizienz zum Schwerpunktthema gemacht. Die Volkswirtschaften der G7-Staaten seien für einen Großteil des weltweiten Ressourcenkonsums verantwortlich, sagte Lemke beim G7-Workshop zu Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft. Der G7-Gruppe gehören neben Deutschland auch Kanada, Frankreich, Italien, Japan, die USA und Großbritannien an.

Etwa die Hälfte aller globalen Treibhausgasemissionen sowie 90 Prozent des Artensterbens und der Wasserknappheit gingen auf die Gewinnung und Verarbeitung von Ressourcen zurück, sagte Lemke in Berufung auf internationale Studien. "Drei Planeten wären notwendig, wenn alle Menschen auf der Welt so konsumieren würden wie wir in Deutschland." Mehr Sparsamkeit sei auch "eine Frage der globalen Gerechtigkeit".

Lemke betonte auch den Zusammenhang zum aktuellen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine: Der Krieg habe Deutschland die Abhängigkeit von Rohstoffen klar vor Augen geführt. Auch deshalb brauche es einen effizienteren Umgang mit Ressourcen, sagte Lemke. (dpa)

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