Landkreis Kassel: "Graue Wertstofftonne hat Zukunft"

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Der Landkreis Kassel will nach einem erfolgreich durchgeführten Praxisversuch auch künftig statt einer zusätzlichen gelben Tonne die bisherige Restabfalltonne als sogenannte "graue Wertstofftonne" nutzen. Der gemeinsam mit dem Abfallzweckverband Südniedersachsen, der B+T Umwelt GmbH aus Alsfeld und dem Witzenhausen-Institut durchgeführte Versuch habe ergeben, dass die Graue Wertstofftonne eine funktionierende Alternative für Landkreise und  Städte ist, die trockene und sortierfähige Restabfälle besitzen, erklärte die Vizelandrätin des Kreises, Susanne Selbert.

Die Erfahrung habe gezeigt, dass die Trennung von Biomüll und Papier vom restlichen anfallenden Abfall funktioniert, so Selbert. Weitere Trennungsvorgaben für den Restmüll hätten allerdings keine verbesserte Recyclingqualität ergeben. Über 30 Prozent der Inhalte des Gelben Sacks seien sogenannte „Fehlwürfe“ und im Restmüll finde sich dauerhaft ein bis zu 50-prozentiger Anteil von Verpackungsabfällen.

An dieser „Fehlwurfquote“ habe auch die intensive Öffentlichkeitsarbeit zur Getrenntsammlung von Verpackungsmaterial im Gelben Sack in den letzten fast 20 Jahren nichts geändert. Selbert: „Dies zeigt, dass wir nicht noch eine weitere Tonne benötigen, sondern dass es sinnvoller ist, das vorhandene Wertstoffpotenzial durch eine qualitativ gute Restabfallsortierung zu sichern“.

Das Bundesumweltministerium geht davon aus, dass 4,9 Kilogramm pro Einwohner pro Jahr Kunststoffe und Metalle durch eine eigenständige zusätzliche gelbe Wertstofftonne als Recyclingquote erreicht werden können. Der Landkreis Kassel erreiche bereits heute 6,3 Kilogramm an recyclefähigen Kunststoffen und Metallen. Der Abfallzweckverband Südniedersachsen komme sogar auf 9 Kilogramm, betont Selbert. Die Ziele, die mit der zusätzlichen Wertstofftonne erreicht werden sollen, würden so bereits übererfüllt. Eine weitere Tonne sei daher unnötig.

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