Landkreis Heilbronn stellt Abfallwirtschaft ab 2026 um

Der Landkreis Heilbronn plant eine Umstellung des Sammel- und Gebührensystems in der Abfallwirtschaft: Ab 2026 soll das Ident-System für die Abfuhr von Bio- und Restmüll kommen und die Gelbe Tonne für Leichtverpackungen eingeführt werden. Mit großer Mehrheit hat der Kreistag vorigen Montag neue Eckpunkte für die Abfallentsorgung festgelegt.

„Die Abfallwirtschaft im Landkreis Heilbronn wird durch den Anreiz zur Abfallvermeidung nachhaltiger aufgestellt. Durch die neue Gelbe Tonne, bei gleichzeitigem Erhalt der Recyclinghöfe in allen Kommunen, wird das Serviceangebot für unsere Bevölkerung deutlich ausgebaut“, erklärte Landrat Norbert Heuser. Der Zeitpunkt für die Umstellung liege mehr als günstig. Da bis 2025 viele Verträge mit bisher günstigen Konditionen ausliefen und die Kosten- und Preissteigerung enorm sei, würde die Abfallbeseitigung deutlich teurer werden. Mit dem neuen System, das ab 2026 laufen soll, soll die starke Erhöhung der Abfallgebühren im Landkreis Heilbronn abgefedert werden.

Die Kreisverwaltung muss nun insbesondere die Vergabe der erforderlichen Entsorgungsdienstleistungen wie Behältergestellung und Sammelleistungen sowie die erforderliche Änderung der Abfallwirtschaftssatzung und die Kalkulation der Gebühren vorbereiten.

Konkret wird der Landkreis ab 1. Januar 2026 allen Haushalten kostenfreie Restmüll- und Biotonnen zur Verfügung stellen. Mit einem sogenannten „Ident“-System wird eine digitale Erfassung der Leerungen möglich. Alte Tonnen mit einem Chip auszustatten sei unwirtschaftlich und logistisch nicht durchführbar. Sie werden auf Wunsch Anfang 2026 kostenfrei abgeholt. Durch die Einführung dieses neuen Systems entfällt ab 2026 auch der Kauf von Müllmarken und Banderolen. Für einen kurzzeitigen oder saisonalen Mehrbedarf an Abfall stehen weiterhin Abfallsäcke zu Verfügung, erklärte der Kreis.

In der Restabfallgebühr werden ab 2026 grundsätzlich zwölf Mindestleerungen enthalten sein - alle weiteren Leerungen werden gesondert berechnet. Das Grundstück wird auch künftig alle 14 Tage angefahren, so dass bei Bedarf die Behälter auch weiterhin im zweiwöchigen Rhythmus geleert werden können. Die Gebühr für den Bioabfall wird wie bisher nach der Größe des Behälters berechnet. Der zweiwöchige Abfuhrrhythmus und auch die zusätzlichen wöchentlichen Leerungen in den Sommermonaten bleiben bestehen und sind weiterhin in der Gebühr enthalten. Der Chip in der Biotonne soll unter anderem die Leerung von nicht angemeldeten Behältern verhindern.

Gelbe Tonne zusätzlich zu Recyclinghöfen

Neben der bisherigen Möglichkeit, Verpackungen auf einem der 51 Recyclinghöfe abzugeben, will der Kreis ab 2026 auch die Gelbe Tonne einführen. Der Kreistag beauftragte die Verwaltung, darüber mit den dualen Systemen zu verhandeln. Damit reagiert der Landkreis Heilbronn auf den Wunsch nach einem ergänzenden Holsystem aus der landkreisweit durchgeführten Online-Umfrage im Herbst 2022.

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