Im Umfeld der Deponie Ihlenberg im Kreis Nordwestmecklenburg besteht kein erhöhtes Krebsrisiko. Zu diesem Ergebnis kommt eine gestern von den Landesministerien für Umwelt und Gesundheit vorgestellte Studie der Universitätsmedizin Greifswald. Trotzdem will das Land die Situation weiter im Auge behalten.
Für den Zeitraum zwischen 2009 und 2021 lasse sich keine erhöhten Fallzahlen an Krebserkrankungen oder Todesfällen feststellen, heißt es in der vom Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald erarbeiteten Studie. Dies gilt demnach sowohl für die Beschäftigten als auch für die Bevölkerung im Umland.
Für die Studie wurden den Angaben zufolge 590 Beschäftigte beobachtet, die zwischen 1983 und 2018 mindestens drei Monate auf der Deponie gearbeitet haben. Zudem wurden Daten aus den Krebsregistern von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie dem ehemaligen DDR-Krebsregister herangezogen. „Die Ergebnisse der aktuellen Studie sprechen insgesamt nicht für einen direkten Einfluss der Deponie auf die Krebshäufigkeit in der Bevölkerung im Nahbereich der IAG“, so Studienleiter Wolfgang Hoffmann.
Eine vorangegangene Studie hatte für den Zeitraum zwischen 1983 und 2004 ein erhöhtes Risiko festgestellt. Weitere Analysen bis ins Jahr 2006 hatten jedoch laut der Universitätsmedizin Greifswald bereits darauf hingedeutet, dass sich die Erhöhung der Krebsinzidenz nicht fortsetzte.
„Ich bin erleichtert und dankbar, dass von der Deponie Ihlenberg keine erhöhte Krebsgefahr ausgeht“, sagte Umweltminister Till Backhaus (SPD). Er ist für das im Landesbesitz befindliche Unternehmen verantwortlich. Ihlenberg sei eine der modernsten Deponien Europas, in Sachen Arbeits- und Gesundheitsschutz habe sich sehr viel verbessert.
Dem pflichtet auch IAG-Geschäftsführer Henry Forster bei: „Wir sehen das Ergebnis der aktuellen Studie als Erfolg und Bestätigung unserer Arbeit auf dem Gebiet des Arbeits- und Umweltschutzes. Gemeinsam mit der Belegschaft wird die Geschäftsleitung weiterhin alles daran setzen, das hohe Niveau zum Schutz von Mensch und Natur verantwortungsbewusst und transparent fortzuführen.“
Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) stellte am Donnerstag den aneinander anschließenden Untersuchungszeitraum als Qualitätskriterium heraus. „Berufsbedingte Risiken gegenüber den krebserregenden Stoffen sind durchaus ein wichtiges Thema“, sagte sie. Trotz der positiven Ergebnisse will Drese das Thema nicht ad acta legen und in einigen Jahren erneut eine Untersuchung durchführen lassen. (dpa / eigener Bericht)