Fast 12.000 Anträge für Reparaturbonus in Thüringen

In Thüringen wird das Förderprogramm für die Reparatur von Elektrogeräten weiterhin gut angenommen. Für die Neuauflage des Reparaturbonus seien im letzten Jahr fast 12.000 Anträge eingegangen, teilte das Umweltministerium in Erfurt kurz vor dem Jahreswechsel mit.

Das Land hatte mit der Auszahlung des „Reparaturbonus 2.0“ im Mai begonnen. Bei der ersten Auflage des Förderprogramms im Jahr 2021 hatten innerhalb von vier Monaten insgesamt 7.000 Thüringerinnen und Thüringer die Unterstützung für Reparaturleistungen in Anspruch genommen.

Im letzten Jahr wurden im Schnitt rund 50 Reparaturen täglich durch den Bonus unterstützt, erklärte das Ministerium. Durch das Förderprogramm erhalten Privathaushalte maximal die Hälfte der Reparaturkosten zurück, die Obergrenze liegt bei 100 € im Jahr. Für den Reparaturbonus hatte das Land im letzten Jahr zunächst 600.000 € bereitgestellt, später wurde die Fördersumme auf eine Mio € angehoben. Antrag und Erstattung liefen erneut über die Thüringer Verbraucherzentrale.

Viele Antragstellende hätten erklärt, sich nur deswegen für die Reparatur entschieden zu haben, weil es den Reparaturbonus gibt, heiß es weiter. Ohne den Bonus wäre ihr defektes Gerät entsorgt und durch ein neues ersetzt worden. „Der Boom auch in der zweiten Auflage des Reparaturbonus zeigt, dass die Menschen nichts von einer Wegwerfmentalität halten. Mit Reparaturen, perspektivisch klügerem Produktdesign, längerer Lebensdauer und besserem Recycling schützen wir unsere Lebensgrundlagen“, erklärte die scheidende Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne).

Am häufigsten wurden Reparaturen von Mobiltelefonen, Waschmaschinen, Kaffeemaschinen, Geschirrspülern sowie Herden und Backöfen gefördert. Aber auch für „Lieblingsstücke“, wie zum Beispiel alte Nähmaschinen, sei der Bonus genutzt worden, so das Ministerium. Die Reparaturen seien zumeist von Fachhändlern durchgeführt worden, aber auch von Werkstätten und Reparaturcafés. Die Reparaturwerkstätten hätten angegeben, dass sie ohne den Bonus auf deutlich weniger Reparaturen gekommen wären.

Aufgrund der positiven Erfahrungen will der Freistaat auch im neuen Jahr wieder einen Reparaturbonus auszahlen. Dafür sollen zunächst wieder 600.000 € zur Verfügung gestellt werden. Wann genau das neue Förderprogramm starten soll, steht aber noch nicht fest. Man wolle erst die Auswertung der Ergebnisse abwarten, erklärte das Ministerium.

Die thüringische Landesregierung setzt sich außerdem weiterhin für einen bundesweiten Reparaturbonus sowie ein Recht auf Reparatur ein. Vergleichbare Projekte zur Förderung der Gerätereparatur wie in Thüringen gab es im letzten Jahr auch schon in Leipzig, im bayrischen Landkreis Starnberg sowie in Österreich.

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