Rund 100 Altablagerungen mit Bohrschlämmen in Schleswig-Holstein

|
|

In Schleswig-Holstein gibt es vermutlich rund 100 Altablagerungen von Bohr- und Ölschlämmen. Das ist einer Antwort der schleswig-holsteinischen Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Heiner Rickers (CDU) zu entnehmen. Die Landesregierung beruft sich in ihrer Antwort auf Recherchen im Altlasteninformationssystem, beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie sowie bei den Energiekonzernen.

Früher seien Bohr- und Ölschlämmen in unmittelbarer Nähe der Bohrungen abgelagert worden, an zentralen Stellen und zum Teil auch ungeordnet zusammen mit anderen Abfällen wie Hausmüll, Bauschutt oder Gewerbeabfällen, so die Landesregierung. Aufgrund der teils ungenauen Angaben etwa zur Lage, zu Art und Menge der abgelagerten Materialien, zu bereits erfolgten Rückbau- oder Rekultivierungsmaßnahmen im Rahmen der Stilllegung und der zum Teil überaus langen Historie seien allerdings noch nicht alle Hinweise durch die zuständigen unteren Bodenschutzbehörden verifiziert worden, so die Landesregierung.

Deshalb kann die Landesregierung weder Angaben über die Mengen machen, die in den Altablagerungen liegen, noch zur Toxizität des Materials. Sollte das Material ausgelagert werden, stellt sich darüber hinaus die Frage des Entsorgungsweges. Die Landesregierung weist zwar darauf hin, dass nach Aussagen des Abfallwirtschaftsplans für die zur Behandlung und Ablagerung in Schleswig-Holstein anfallenden Abfälle ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Allerdings würden in einigen Landesteilen die Deponiekapazitäten in naher Zukunft knapp. Die Sonderabfalldeponie Rondeshagen werde noch in diesem Jahr endverfüllt sein.

Deshalb weist die Landesregierung darauf hin, dass es „gängige Praxis“ sei, abfallrechtlich als gefährlich eingestufte Abfälle auch über die Grenzen der Bundesländer hinaus in geeigneten und zugelassenen Anlagen zu entsorgen. Dies gelte in besonderem Maße für spezielle Entsorgungsverfahren wie die chemisch-physikalische Behandlung oder die Hochtemperaturverbrennung und auch für die Deponierung.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -