DUH und A4F fordern von Bauministern nachhaltige Bauwende

Anlässlich der am Mittwoch in Stuttgart beginnenden zweitägigen Bauministerkonferenz fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) konkrete Sofortmaßnahmen für eine nachhaltige Bauwende. Gemeinsam mit Architects for Future (A4F) drängt die Umweltorganisation auf eine Novelle der Musterbauordnung, die einerseits zur Erreichung der Klimaziele beitragen, andererseits Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft im Baubereich fördern soll. DUH und A4F sprechen sich unter anderem dafür aus, die Altbausanierung bzw. den Umbau im Bestand gegenüber dem Ersatz- und Neubau zu priorisieren und gezielt zu fördern. Nachhaltige Bauweisen, ressourcenschonende Herstellung und die Wiederverwendung von Bauteilen und -produkten müssten in der Musterbauordnung festgelegt werden.

„Nur mit klimafreundlichem und ressourcenschonendem Bauen und Sanieren erreichen wir die gesetzlichen Klimaschutzziele. Derzeit ist der Gebäudesektor noch immer nicht auf dem richtigen Pfad, verfehlt Jahr für Jahr seine Klimaziele“, monierte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Laut DUH entfallen derzeit rund 40 Prozent der gesamten CO2-Emissionen Deutschlands auf die Herstellung, Errichtung, Nutzung und Entsorgung von Gebäuden. Bauabfälle machten zudem mehr als die Hälfte des deutschen Müllaufkommens aus. Metz: „Wir fordern daher die Bauministerinnen und Bauminister auf, mit längst überfälligen Maßnahmen auf der diesjährigen Bauministerkonferenz die Trendwende einzuleiten.“

Die geforderte Priorisierung der Sanierung des Gebäudebestands ließe sich laut DUH und A4F etwa durch den Abbau von Hürden für Nutzungsänderungen sowie eine Genehmigungspflicht für Gebäudeabrisse erreichen. Zudem machen sich die Vereine für eine verpflichtende Bauteilsichtung durch Gutachter vor der Sanierung oder dem Rückbau stark. „Das erhöht die Wiederverwendung von Bauteilen und verbessert das Recycling von Baustoffen“, so Metz.

Bereits letzte Woche hatte A4F in Bayern für ein klimafreundliches und kreislaufgerechtes Bauen geworben. Gemeinsam mit der bayerischen Bau- und Baustoffrecyclingwirtschaft überreichte A4F Landesbauminister Christian Bernreiter (CSU) einen entsprechenden Maßnahmenkatalog. Als einer von sechs Punkten forderte dieser eine Stärkung der Kreislaufwirtschaft. So sollten bei öffentlichen Bauvorhaben die Wiederverwendung von Bauteilen, ausgebauten Baustoffen und Bodenaushub sowie der Einsatz von güteüberwachten Sekundärbaustoffen priorisiert werden. Die Nichtbeachtung müsse vergabewirksam und förderschädlich sein. Für eine Kreislaufwirtschaft notwendige Infrastrukturen seien bayernweit einzurichten.

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