Bund sieht in Verbrennung von Corona-Masken sachgerechte Lösung

Die Verbrennung von hunderten Millionen Corona-Masken ist laut dem Bundesumweltministerium die sachgerechte Lösung. Das erklärte ein Sprecher des BMUV gegenüber EUWID.

Etwaige Recyclingverfahren seien bisher lediglich im Pilotmaßstab erprobt worden, ergänzte er. Außerdem handele es sich bei der Verbrennung von insgesamt rund 755 Mio FFP-2- und OP-Masken um einen einmaligen Vorgang nach der Corona-Pandemie. Welche Kosten durch die Entsorgung der Masken entstehen würden, sei bisher noch nicht abzuschätzen, erklärte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf Anfrage.

Zunächst würden grundsätzlich nur Masken verwertet, die nicht streitbefangen sind und bei denen das vom Hersteller vorgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht sei, betonte ein Sprecher des BMG.

„Überschüssige Masken werden bereits jetzt regelmäßig an Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen weitergegeben, soweit Bedarf besteht“, sagte der Sprecher. Auf die Frage, ob das Verbrennen abgelaufener Masken dem Gedanken der Nachhaltigkeit widerspreche, gaben beide Ministerien keine Antwort. Auch die Frage, wer die Entscheidung zur Verbrennung der Masken getroffen hatte, blieb unbeantwortet.

Masken auch nach Ablaufdatum noch funktionsfähig

Es drängt sich die Frage auf, warum Masken überhaupt ein Ablaufdatum haben? Das liegt an der Filterschicht zwischen den Stoffschichten der Masken, erklärte Stefan Bergmann vom Maskenverband Deutschland gegenüber dem WDR. Allerdings sind laut Christopher Niehues von der FH Münster die Masken auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch funktionsfähig. „Wir haben auch eine 15 Jahre alte Maske untersucht – die hat noch funktioniert“, sagte Niehues dem WDR. Aufgrund des hohen Kunststoffanteils der Corona-Masken müssten diese verbrannt und könnten nicht deponiert werden, erklärte Bergmann.

Auch ein Großteil der Bundesländer plant eine Verbrennung nicht mehr brauchbarer Corona-Masken oder hat diese bereits durchgeführt. Das ergab eine Abfrage der Welt bei den Landesgesundheitsministerien. So plant auch Rheinland-Pfalz die Vernichtung von fast fünf Mio Corona-Masken. Das teilte eine Sprecherin des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung vergangene Woche mit.

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