
Der freigemessene mineralische Abfall aus dem Rückbau des Atomkraftwerkes Biblis soll auf der Deponie Büttelborn im Kreis Groß-Gerau gelagert werden. Das teilten das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt und das hessische Umweltministerium am Mittwoch gemeinsam mit. Das RP als zuständige Genehmigungsbehörde beabsichtige, die SAVAG Südhessische Abfall-Verwertungs GmbH als Betreiberin der Deponie zur Annahme zu verpflichten, heißt es. Zunächst sollen die SAVAG ebenso wie der Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) und die RWE Nucelar GmbH als Abfallerzeugerin aber zu diesem Sachverhalt angehört werden.
Das stillgelegte AKW Biblis wird seit 2017 rückgebaut. Bei der Suche nach einer geeigneten Deponie zur Ablagerung des Rückbaumaterials hakt es aber seit geraumer Zeit. So hatte Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) im Januar in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage mitgeteilt, keine von mehr als 200 angefragten Deponien bundesweit habe sich zur Entsorgung des Kraftwerkmülls bereit erklärt.
Der Mitteilung zufolge handelt sich um 3.200 Tonnen Bauschutt, die auf der Deponie der Klasse II (DK II) in Büttelborn gelagert werden sollen. Der Abfall, bei dem es sich zum größten Teil um Beton, aber auch Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik handele, werde auf seine Strahlenbelastung untersucht. „Liegen die ermittelten Werte unter der Grenze von zehn Mikrosievert, kann der dann spezifisch freigebbare Abfall aus dem Atomrecht entlassen werden, wenn ein sicherer Entsorgungsweg auf eine Deponie feststeht“, erläutern Umweltministerium und RP. Insgesamt fallen am Standort Biblis den Angaben zufolge eine Mio Tonnen Rückbaumaterial an.
Das Landesumweltministerium und das Regierungspräsidium Darmstadt laden für den kommenden Dienstag zu einer Bürgerinformationsveranstaltung ein. Die Behörden wollen hierbei über das weitere Verfahren informieren und Fragen beantworten. (dpa / eigener Bericht)