Die Preise für Stahlschrott sind im Mai auf dem deutschen Markt gefallen. Bei den betroffenen Unternehmen herrscht demzufolge gedrückte Stimmung, heißt es im aktuellen EUWID-Marktbericht weiter. Während sich die Preise insgesamt auf einem hohen Niveau befinden, leiden Händler mit größeren Schrottlägern, die ihre Verträge an den Index Wirtschaftsvereinigung Stahl gebunden haben, unter rückläufigen Preisen. Durch die Trägheit dieses Indexes passen sich die Beschaffungspreise erst verzögert an die gesunkenen Absatzpreise an, so dass die Margen schrumpfen oder ins Negative rutschen, erklärten Gesprächspartner.
Die Aussagen über das Schrottaufkommen sind uneinheitlich. Kleinere Händler berichten von rückläufigen Mengen um bis zu 20 Prozent. Andere sprechen davon, dass das Altschrottaufkommen wieder anziehe und auch die Neuschrottmengen nur vereinzelt leicht zurückgehe. Insgesamt scheinen Angebot und Nachfrage ausgeglichen.
Über den Tiefseeexport fließen fast keine Mengen ab. Die Türkei und auch Indien hätten zwar Bedarf. Allerdings lägen die Exportpreise unter dem Inlandsmarkt, so dass fast ausschließlich der Inlandsmarkt sowie Grenzregionen benachbarter Staaten beliefert würden. Die Nachfrage aus Italien sei verhalten.