EUWID-System gibt Preisentwicklung auf Altpapiermarkt weiter verlässlich wieder

Der deutsche Altpapiermarkt war auch im letzten Jahr durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet. So stiegen die Preise für die Massensorten zunächst bis Sommer weiter kontinuierlich an, bevor es dann im Herbst zu einem rapiden Einbruch kam. Das von EUWID genutzte Meldesystem für den deutschen Altpapiermarkt hat die Entwicklungen der Preise in den einzelnen Monaten trotz der erneut sehr dynamischen Entwicklung auch im vergangenen Jahr sehr gut abbilden können. Das belegen Rückmeldungen sowohl aus der Entsorgungsbranche als auch der Papierindustrie.

„2022 war bedingt durch die Energiekrise ein extrem herausforderndes Jahr für die Unternehmen der Wertschöpfungskette Altpapier. Trotz Produktionsunterbrechungen der Papierindustrie und daraus resultierendem Aufbau von Lagerkapazitäten ist es der Recyclingwirtschaft gelungen, die Kreislaufwirtschaft im Stoffstrom Papier weiterhin sicherzustellen“, erklärte BDE-Geschäftsführer Andreas Bruckschen. In solchen Krisenzeiten brauche es einen verlässlichen Index, der auch volatilen Märkten gerecht wird. „Dies konnte der EUWID-Papierpreisindex erneut erfolgreich unter Beweis stellen. Er dient zu Recht als die entscheidende Bezugsgröße, an dem sich alle Marktteilnehmer orientieren“, so Bruckschen.

Auch aus Sicht des Verbands „Die Papierindustrie“ hat sich das EUWID-System aufgrund der breiten Meldebasis sowohl von Lieferanten als auch Papierfabriken zu einem „sehr guten Marktinstrument“ entwickelt, um die Entwicklung der Altpapierpreise in Deutschland zu messen. „Mithilfe der Experten aus den Verbänden BDE, bvse und Die Papierindustrie, die den EUWID beraten, wird das System zudem auch kontinuierlich einem Monitoring unterzogen und bei Bedarf verbessert“, erklärte Verbandsgeschäftsführer Martin Drews.

„Die Altpapiermärkte sind seit jeher von Volatilität geprägt. 2022 war ein Paradebeispiel dafür, dass neben konjunkturellen Einflüssen auch plötzlich eintretende Sondereffekte wie der Überfall Russlands auf die Ukraine massive und schnelle Veränderungen der Altpapierpreise bewirken können. Dann ist Verlässlichkeit in der Berichterstattung umso mehr gefragt“, so bvse-Geschäftsführer Thomas Braun. „Hier bietet das EUWID-Preisermittlungssystem dank der wissenschaftlich aufbereiteten, paritätischen Meldungen seitens der Recyclingwirtschaft und der Papierindustrie unverändert den anerkannten, unverrückbaren Anker für die Altpapier-Wertschöpfungskette“, erklärte Braun.

Seit Oktober 2013 berichtet EUWID für die verschiedenen Altpapiersorten auf dem deutschen Markt monatlich absolute Preisveränderungen. Diese basieren auf einer Vielzahl von Meldungen tatsächlich gelieferter Mengen, die sowohl von Entsorgern und Altpapierhändlern als auch von der Papierindustrie an den von EUWID mit der technischen Durchführung beauftragten unabhängigen Dienstleister MOMIT Media & IT – Services, gemeldet werden. Dort werden die Daten mit Hilfe verschiedener statistischer Verfahren auf Plausibilität geprüft.

Gemeldet werden können ausschließlich alle mit deutschen Papierfabriken oder deren Einkaufsgesellschaften frei gehandelten und direkt angelieferten Mengen. Handelsmengen sind ausgeschlossen, ebenso exportierte Mengen. Es können sowohl Frei-Werks- als auch Ab-Stations-Preise gemeldet werden. Von der Meldung ausgeschlossen sind hingegen Mengen, deren Preise an einen Index gebunden sind.

MOMIT fungiert dabei als neutrale Stelle, die gewährleistet, dass die Einzelmeldungen der teilnehmenden Marktakteure absolut vertraulich behandelt werden. Weder EUWID noch Dritte erhalten von den Einzelmeldungen der Unternehmen Kenntnis.

Eine detaillierte Auswertung zeigt, dass sich die Zahl der meldenden Unternehmen und der Meldungen ins System auch im letzten Jahr sowohl von Seiten der Entsorger als auch aus der Papierindustrie auf einem konstant hohen und belastbaren Niveau gehalten haben. Die Preismeldungen aus der Industrie und der Entsorgungswirtschaft liefen dabei trotz der insgesamt großen Volatilität weiterhin sehr stark parallel.

Das zeigt beispielhaft erneut auch die Grafik zum Verlauf der Preismeldungen von Entsorgern und Industrie für Kaufhausaltpapier in den letzten rund anderthalb Jahren. Die gemeldeten Preisveränderungen unterschieden sich dabei zwischen den beiden Marktseiten auch in Zeiten der starken Schwankungen im letzten Jahr nur minimal.

Um die Verlässlichkeit der gemeldeten Preisänderungen sicherzustellen, muss eine möglichst hohe Zahl an Meldungen berücksichtigt werden. Dies führt jedoch dazu, dass für die Abgabe der Meldungen von gelieferten Altpapiermengen aus dem Vormonat sowie deren eingehende Prüfung jeweils rund zwei Wochen benötigt werden. Daher stehen die Preisveränderungen der jeweiligen Monate immer erst zur Mitte des Folgemonats zur Verfügung. Für Kunden unserer Premium-Angebote werden die Preise allerdings sofort nach finaler Freigabe auf www.euwid-recycling.de/maerkte freigeschaltet.

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