Deutschland hat im letzten Jahr deutlich weniger Stahlschrott exportiert. Laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sanken die Ausfuhren um 14 Prozent bzw. rund eine Mio Tonnen auf 7,7 Mio Tonnen. Das war das niedrigste Exportvolumen seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009. Auch die Schrottimporte der deutschen Stahlindustrie verringerten sich im Vorjahresvergleich um zwölf Prozent auf 4,3 Mio Tonnen. Hier setzte der Abwärtstrend allerdings erst zur Jahresmitte ein und spiegelt damit den auch an den Produktionszahlen der Stahlindustrie seither zu beobachtenden Konjunktureinbruch des Sektors wider.
Trotz des stark reduzierten Handelsvolumens ist der Ausfuhrwert der gesamten Stahlschrottexporte gestiegen. Laut Destatis belief sich dieser 2022 auf 4,9 Mrd €, verglichen mit 4,5 Mrd € im Vorjahr. Der Wert der gesamten Einfuhren lag trotz der ebenfalls deutlich gesunkenen Importmenge mit 2,2 Mrd € auf Vorjahresniveau. Vor allem im Frühjahr – nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine – war der Stahlschrottpreis in historische Höhen geschossen, wie die monatlichen EUWID-Marktumfragen zeigten....