Die Altpapierpreise kennen weiterhin nur eine Richtung. Fast alle Sorten wurden auf dem deutschen Markt im März teurer. Die Preisentwicklung entspricht somit der Tendenz in den benachbarten europäischen Märkten.
Gesprächspartner berichten von einer weiterhin guten Nachfrage aus der Papierindustrie. Zu den großflächigen Stilllegungen, die einige Marktteilnehmer aufgrund des immensen Gaspreisanstiegs in Folge des Kriegs in der Ukraine befürchtet hatten, kam es bisher nicht. Die meisten Fabriken liefen ohne größere Einschränkungen durch, nur vereinzelt sollen Papiermaschinen kurzfristig abgestellt worden sein.
Das Aufkommen an Altpapier wurde zwar überwiegend als stabil und ausreichend beschrieben. Vereinzelt wurde aber auf den weiterhin unterdurchschnittlichen Anfall im Gewerbebereich verwiesen. Außerdem soll eine Verringerung der Einfuhren aus europäischen Nachbarländern, die wieder verstärkt asiatische Märkte beliefern, zumindest im Westen und Norden Deutschlands für Spannungen im Markt gesorgt haben. Im Ergebnis sei der Altpapiermarkt somit weiterhin ein Verkäufermarkt, so ein Gesprächspartner.
Mehrere Marktteilnehmer betonten allerdings, dass die Preissteigerungen im März zum Teil auch auf höhere Logistikkosten zurückzuführen seien. So soll der Transport aufgrund der sprunghaft gestiegenen Dieselpreise im Schnitt um ein bis zwei € je Tonne Altpapier teurer geworden sein....
