Deutschland hat im ersten Halbjahr 2018 rund 20 Prozent weniger Altkunststoffe exportiert als im Vorjahr. Laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes summierten sich die Exporte zwischen Januar und Juni auf 531.000 Tonnen im Wert von 169 Mio €. Im Vorjahr waren es noch 658.000 Tonnen für 212 Mio €. Hauptursache für den Rückgang sind die verschärften Einfuhrbestimmungen Chinas.
So haben sich die deutschen Direktausfuhren in die Volksrepublik und nach Hongkong im Betrachtungszeitraum um 87 Prozent reduziert. Wurden über die Zollverwaltung im ersten Halbjahr 2017 pro Monat noch durchschnittlich 51.000 Tonnen Altkunststoffexporte zur Auslieferung nach China erfasst, waren es in den ersten sechs Monaten 2018 im Schnitt nur noch 6.700 Tonnen. Die Lieferungen gingen dabei hauptsächlich nach Hongkong.
Die Rückgänge wurden teils kompensiert durch Mehrausfuhren in andere asiatische Staaten, insbesondere nach Malaysia, Vietnam, Indien sowie seit Jahresanfang 2018 auch verstärkt nach Indonesien. Darüber hinaus hat sich die Türkei zu einem starken Abnehmer deutscher Altkunststoffe entwickelt. Im Vorjahresvergleich haben sich die Ausfuhren in diese fünf Länder in etwa verdreifacht auf durchschnittlich 36.000 Tonnen pro Monat.
Zuletzt haben allerdings auch Malaysia und Vietnam die Einfuhren von Altkunststoffen beschränkt, was im Fall von Vietnam statistisch bereits deutlich sichtbar ist: Im Juni sind die deutschen Exporte nach Vietnam gegenüber April und Mai um über 60 Prozent gesunken.