Voestalpine startet Bauarbeiten für neue Elektrolichtbogenöfen

Beim österreichischen Stahlhersteller Voestalpine ist der Startschuss für die geplante Dekarbonisierung des Produktionsprozesses gefallen. Wie der Linzer Konzern mitteilt, gab der Aufsichtsrat auf seiner Sitzung vergangene Woche grünes Licht für den schon vor Längerem angekündigten Umstieg von der kohlebasierten Hochofentechnologie auf die grünstrombetriebene Elektrolichtbogenofentechnologie. Im Sommer dieses Jahres soll mit der Freimachung der notwendigen Baufelder sowie mit infrastrukturellen Umbauarbeiten an den Produktionsstandorten Linz und Donawitz begonnen werden. Die dafür veranschlagten Investitionskosten belaufen sich in der ersten Phase auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag.

Im nächsten Jahr werde der Aufsichtsrat dann final über die Investition der beiden Elektrolichtbogenöfen (EAF) entscheiden, um dann 2024 mit deren Bau zu beginnen. Die Inbetriebnahme der beiden EAFs ist für Anfang 2027 anvisiert, die Gesamtinvestitionskosten werden derzeit auf rund eine Mrd € veranschlagt. Laut Voestalpine können durch diese Technologieumstellung pro Jahr rund drei bis vier Mio Tonnen CO2 eingespart werden, was fast fünf Prozent der jährlichen CO2-Emissionen Österreichs ausmache.

Langfristig, bis 2050, strebt Voestalpine eine CO2-neutrale Stahlproduktion auf Basis grünen Wasserstoffs an, wozu das Unternehmen den Angaben zufolge bereits intensiv an vielversprechenden „Breakthrough-Technologien“ forsche. So hat sich Voestalpine etwa im vergangenen Jahr ein großtechnisches Herstellungsverfahren von Eisenschwamm im Direktreduktionsprozess mittels grünem Wasserstoff und Biogas patentieren lassen. Aus dem Eisenschwamm soll sodann zusammen mit Schrott im Elektrolichtbogenofen Rohstahl hergestellt werden.

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