UPM-Werk Chapelle Darblay an Veolia verkauft

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Die ersten Schritte für eine neue Zukunft des Papierwerks Chapelle Darblay in Nordfrankreich sind genommen: UPM hat das Werk am Dienstag an den Gemeindeverband Métropole Rouen Normandie verkauft, der danach seinerseits den Weiterverkauf des Standorts an Veolia unterzeichnet hat. Veolia plant, Chapelle Darblay zusammen mit dem Zellstoffhersteller Fibre Excellence umzubauen, um künftig Wellpappenrohpapiere auf Altpapierbasis mit einer Kapazität von etwa 400.000 Tonnen pro Jahr herzustellen.

Der Umweltkonzern will das Werk mit Altpapier beliefern und das Heizkraftwerk der Anlage nach seiner Modernisierung mit Biomasse aus Nordfrankreich versorgen. Den Investitionsbedarf für das Projekt schätzt Veolia auf 120 Mio €. Die neuen Eigentümer werden jetzt die Genehmigungsverfahren für die Produktionsumstellung einleiten.

Auf Anfrage erklärte Fibre Excellence, dass auch die Produktion von frischfaserbasierten Papieren nicht ausgeschlossen sei. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Wiederinbetriebnahme des Werks zwei bis vier Jahre dauern könnte. Der genaue Zeitpunkt hänge von finanziellen und administrativen Faktoren ab.

Es hat fast zwei Jahre gedauert, bis UPM das Werk, das Zeitungsdruckpapier auf Altpapierbasis produzierte und Ende Juni 2020 geschlossen wurde, veräußern konnte. Diese Woche gab das Unternehmen schließlich bekannt, dass der Verkauf des Werks abgeschlossen sei. Käufer war der Gemeindeverband Métropole Rouen Normandie. Die Transaktion umfasst das Grundstück, die Gebäude und die Ausstattung.

Gemeindeverband verhinderte Verkauf an Paprec

UPM wollte das Werk ursprünglich an die französische Entsorgungs- und Recyclinggruppe Paprec und die Investmentgesellschaft Samfi verkaufen und hatte schon eine Verkaufsvereinbarung unterzeichnet. Das Konzept der beiden Unternehmen sah vor, das Biomassekraftwerk der Fabrik wieder in Betrieb zu nehmen, Abfallsortier- und Aufbereitungskapazitäten auf dem Gelände aufzubauen und durch Elektrolyse Wasserstoff zu produzieren.

Da aber die Gemeinde die Papierherstellung in Grand-Couronne erhalten und mehr Arbeitsplätze schaffen wollte, machte sie im Februar 2022 von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch. Der Plan war von vorneherein, das Werk zum Einkaufspreis von insgesamt 8,0 Mio € (9,6 Mio € inklusive Mehrwertsteuer) weiterzuverkaufen. Um den Prozess zu beschleunigen, hatte Métropole Rouen Normandie den Standort nur an Veolia veräußert. Der Umweltkonzern und Fibre Excellence planen den Angaben nach jedoch, eine Projektgesellschaft zu gründen, die ihre Vermögenswerte an die beiden Gründer verpachten wird.

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