Suez soll an Rückkauf seiner britischen Aktivitäten von Veolia arbeiten

Der französische Entsorger Suez bereitet wohl den Rückkauf seiner britischen Aktivitäten vor. Das berichtet der Nachrichtensender BFMTV. „Es wird daran gearbeitet, ein Übernahmeangebot zu formulieren“, zitiert der Sender mehrere Quellen aus dem Umfeld von Suez.

Konkret geht es um die bisherigen Geschäfte von Suez in Großbritannien, die zwar Teil der Übernahme durch Veolia waren, aber nach einer Entscheidung der britischen Wettbewerbsbehörde CMA wieder verkauft werden müssen. Veolia hatte Anfang August Macquarie als möglichen Käufer präsentiert. Mit der Beteiligungsgesellschaft wurde die Übernahme zum Preis von 2,4 Mrd € vereinbart.

Der nach dem Verkauf eines Großteils der Aktivitäten vor allem noch in Frankreich tätige Suez-Konzern hat jedoch ein Vorkaufsrecht. Dafür muss aber die gleiche Summe bezahlt werden, den Veolia mit Macquarie vereinbart hat. Der Preis von 2,4 Mrd € entspricht dabei ungefähr dem 17-fachen des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), welches von den britischen Suez-Aktivitäten im letzten Jahr erwirtschaftet wurde. Laut Veolia soll der Wert auch deutlich höher sein als der Verkaufspreis, der sich aus dem ursprünglichen Übernahmeangebot von Veolia für Suez ergebe.

Während die Vorstandsvorsitzende von Suez, Sabrina Soussan, laut mehreren Quellen „sehr motiviert“ sei, die britischen Aktivitäten angesichts eines Jahresumsatzes von rund einer Mrd € zurückzukaufen, soll es unter den Anteilseignern des Konzerns unterschiedliche Meinungen geben. Die beiden französischen Aktionäre – der Infrastrukturfonds Meridiam und Caisse des Depots, welche 40 bzw. 20 Prozent der Anteil halten – sollen starkes Interesse an der Transaktion haben, berichtet BFMTV.

Der mit 40 Prozent an Suez beteiligte US-Fonds Global Infrastructure Partners (GIP) hätte hingegen erst überzeugt werden müssen. Unklar sei noch, in welchem Umfang sich GIP an den Kosten der Übernahme beteiligen will, heißt es. Da Suez zur Finanzierung des Kaufpreises eine Kapitalerhöhung im Umfang von 1,5 Mrd € durchführen müsste, würde der Fonds an Einfluss verlieren, wenn er weniger als 600 Mio € bereitstellt.

Eine Verwässerung der GIP-Anteile könnte jedoch im Interesse der anderen Anteilseigner sein. So sei Meridiam stark daran interessiert, die Kontrolle an Suez zu übernehmen, berichtet der Sender mit Verweis auf mehrere Quellen aus dem Umfeld des Unternehmens.

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