Reparaturbonus in Österreich: Schon über halbe Million Geräte repariert

Die Subvention für Geräte-Reparaturen in Österreich ist nach Angaben des Umweltministeriums im ersten Jahr weit stärker genutzt worden als erwartet. Seit der Einführung des „Reparaturbonus“ im April 2022 seien bislang mehr als 560.000 Elektro- und Elektronikgeräte instandgesetzt worden, teilte das Ministerium am Freitag in Wien mit. Ursprünglich sei mit 400.000 Reparaturen bis Anfang 2026 gerechnet worden. Das Projekt sei ein „voller Erfolg“.

Um Abfall zu reduzieren, werden 50 Prozent der Rechnungen für Kostenvoranschläge und Reparaturen bis zu einer Fördersumme von 200 € pro Gerät für Privatpersonen übernommen. Sobald Verbraucher einen Bonus eingelöst haben, können sie weitere in Anspruch nehmen.

Insgesamt 130 Mio € werden dafür bis 2026 aus dem EU-Wiederaufbaufonds bereitgestellt. Etwa 51 Mio € wurden bereits ausbezahlt. Das Budget von 30 Mio € für dieses Jahr wurde wegen der großen Nachfrage um 50 Mio aufgestockt.

Bislang wurden fast 250.000 Mobiltelefone repariert. „Das ist ein bisschen überraschend, weil Handys den Ruf haben, dass sie wegen der technischen Neuerungen schnell ausgetauscht werden“, sagte Eva Rosenberger vom Umweltministerium in Wien. Häufig würden auch Geschirrspüler, Waschmaschinen, Kaffeemaschinen und Laptops gefördert.

„Für den Handel ist merkbar, dass der Reparaturbonus ein Frequenzbringer ist“, zeigte sich Wirtschaftskammer-Vertreterin Bianca Dvorak zufrieden. Viele kleinere Elektrohändler böten Reparaturen an. Ein Teil der reparaturwilligen Kunden entscheide sich schließlich doch für ein neues Gerät, sagte Dvorak.

In Deutschland hatte die für Verbraucherschutz zuständige Bundesministerin Steffi Lemke (Grüne) vor einem Jahr ein Förderprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“ angekündigt. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) kritisierte zuletzt, dass konkrete Vorgaben bislang nicht vorlägen.

In Thüringen wird ein Bonus für die Reparatur von Elektrogeräten allerdings bereits seit 2021 ausgezahlt. Allein im letzten Jahr wurden fast 12.000 Anträge für die Förderung von Reparaturdienstleistungen gestellt. (dpa / eigener Bericht)

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