Redwood Materials sammelte seit 2022 nur 230 Tonnen Batterien und plant Großprojekt

Insbesondere Logistik ist derzeit sehr kostenintensiv

Der US-amerikanische Batterierecycler Redwood Materials aus Kalifornien hat seit Februar letzten Jahres lediglich 1.268 Batterien mit einem Gesamtgewicht von fast 230 Tonnen gesammelt. Mehr als 1.000 davon waren Lithium-Ionen-Akkus, die von mehr als einem Dutzend verschiedener Autohersteller stammten. Die restlichen rund 200 Batterien waren Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren (NiMH). Das gab das von Tesla-Mitbegründer JB Straubel geleitete Unternehmen Anfang März bekannt.

Laut Angaben des britischen Fachmagazins „Waste360“ recycelt Redwood in Carson City im US-Bundesstaat Nevada allerdings bereits 60 Tonnen Materialien pro Tag. Beim Großteil davon handelt es sich aber mutmaßlich um Produktionsschrott aus der Batterieherstellung.

Der Batterierecycler hat trotz der bisher geringen Sammelmenge an Akkus große Pläne für die Zukunft. An der Ostküste der USA plant Redwood einen Batterie-Campus mit einer Fläche von 600 Hektar in Charleston und möchte in diesen rund 3,5 Mrd US-Dollar investieren, so Redwood im letzten Dezember. In South Carolina möchte das Unternehmen Recycling, Raffination und Wiederaufbereitung kombinieren, um Batteriematerialien zu produzieren.

Insgesamt sollen am Standort etwa 1.500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Über die geplante Verarbeitungskapazität gab das Unternehmen bisher keine Auskunft. Klar ist aber, dass bei einem solch großen Werk auch immense Mengen gebrauchter Akkus benötigt werden, um die Anlagen voll auszulasten. 230 Tonnen Batterien sind daher vorerst nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Redwood geht zudem davon aus, dass auch in Zukunft viele verschiedene Batterietypen in ihren Recyclinganlagen ankommen werden. Die US-Amerikaner glauben allerdings, dass der Anteil an Lithium-Ionen-Batterien stark zunehmen wird.

Logistik ist größter Kostenfaktor

Mit zunehmendem Batterieaufkommen rückt auch die Rentabilität immer stärker in den Fokus. Insbesondere die Logistik ist kostenintensiv, betont der Batterierecycler. Redwood ist zuversichtlich, dass die Logistikkosten mit der Zeit sinken werden, wenn das Volumen der Altbatterien zunimmt. Die in den Altbatterien enthaltenen Materialien werden dadurch zunehmend wertvoller und sorgen dafür, dass Elektrofahrzeuge auf lange Sicht nachhaltiger und erschwinglicher werden, ergänzte das kalifornische Unternehmen.

Aktuell sei das Recyclingverfahren von Redwood für kleinere Batterien, wie sie in Verbrauchergeräten vorkommen, und für Produktionsabfälle bereits rentabel. Redwood geht allerdings davon aus, dass sich in den kommenden Jahren auch ein ähnlicher Trend für größere Elektrofahrzeugbatterien abzeichnen wird.

Um die Logistikkosten zu reduzieren und den Transport der Batterien zu optimieren, hat sich das Unternehmen mit verschiedenen Partnern aus der Branche der Autorecycler verständigt. Des Weiteren fordert Redwood Industrie und Politik dazu auf, an Lösungen zur Senkung der Logistik- und Transportkosten zu arbeiten.

Redwood befürwortet zudem die erweiterte Herstellerverantwortung. Von großer Bedeutung sei es hierbei aber, dass eine direkte Zusammenarbeit zwischen Autoherstellern und Recyclern erfolgt. Eine Option sei ebenfalls, dass die Automobilproduzenten die Batterien direkt recyceln dürfen.

Die Recycler müssten in der Lage sein, Metalle herzustellen, die auch batteriegerecht seien. Ansonsten könnten die wichtigen Materialien auch die USA verlassen und im Ausland landen.

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