Österreich fördert emissionsfreie Müllfahrzeuge ab 2023

In Österreich soll der Anteil emissionsfreier Nutzfahrzeuge mit Hilfe des Förderprogramms „Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur“ gesteigert und die dafür benötigte Infrastruktur ausgebaut werden. Die beiden ersten Ausschreibungen werden voraussichtlich zeitgleich im Sommer starten. In der ersten Ausschreibung stehen rund 35 Mio € aus dem EU-Fonds RRF für Fahrzeuge der Klasse N1 zur Verfügung. Die zweite Ausschreibung stellt ein Volumen von etwa zehn Mio € aus nationalen Mitteln für Fahrzeuge der Klassen N2 und N3 zur Verfügung. Voraussichtlich werden in den Jahren 2023, 2024 und 2025 zwei bis drei Ausschreibungen pro Jahr folgen. Dabei soll es auch eine eigene Ausschreibung speziell für Sonderfahrzeuge und Umrüstungen – also etwa Müllfahrzeuge, Feuerwehrfahrzeuge oder kommunale Fahrzeuge – geben.

Konkret werden reine Elektro-Nutzfahrzeuge, Oberleitungs-Nutzfahrzeuge sowie Nutzfahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb gefördert. Zusätzlich werden voraussichtlich bis zu 40 Prozent der Netto-Anschaffungskosten für Lade- und Wasserstoffbetankungsinfrastruktur übernommen. Es muss allerdings ein unmittelbarer räumlicher bzw. technischer Zusammenhang zur Anschaffung von emissionsfreien Nutzfahrzeugen bestehen. Die Anschaffung von Betankungsinfrastruktur ohne die Anschaffung von Fahrzeugen ist hingegen nicht förderfähig.

VOEB fordert höhere Fördersummen

Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) begrüßt die E-Mobilitätsoffensive der Regierung, damit würden Mehrkosten für die Anschaffung von elektro- und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen mit bis zu 80 Prozent gefördert. Die dafür vorgesehen 275 Mio € bis 2026 reichen aber bei rund 500.000 Lkws in Österreich bei weitem nicht aus, schreibt der VOEB in einer Stellungnahme. Mit dem Geld könnten höchstens 300 E-Lkws jährlich gefördert werden. Für eine emissionsärmere Zukunft im Verkehrssektor würden realistischere Fördersummen benötigt.

Auch sollte die Bemessungsgrundlage für die Förderhöhe nach Ansicht des VOEB ökologisch sinnvoller auf Basis der tatsächlichen Emissionseinsparung erfolgen und somit unabhängig von den gefahrenen Kilometern. In einer aktuellen Studie errechnete das Beratungsunternehmen Denkstatt das Einsparungspotenzial an CO2-Emissionen, wenn alle 5.000 Fahrzeuge der privaten Abfallwirtschaft umgerüstet werden würden. Demzufolge könnten mit elektro- oder wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen zehn Prozent der Gesamtemissionen der Branche eingespart werden, das entspricht rund 250.000 Tonnen CO2-Äquivalenten jährlich. Derzeit belaufen sich die CO2-Emissionen der österreichischen Abfallwirtschaft auf ungefähr 2,5 Mio. Tonnen pro Jahr.

Informationen zum Förderprogramm stehen unter www.ffg.at/enin-faq zur Verfügung.

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