Österreich: ARA-Bilanz zeigt deutlich weniger Altpapier

Die Österreicher haben auch 2022 fleißig Verpackungsabfälle gesammelt. Das zeigt die Sammelbilanz der Altstoff Recycling Austria (ARA). Insgesamt wurden von Österreichs Haushalten 1,042 Mio Tonnen Verpackungen und Altpapier getrennt erfasst – 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die gesunkene Sammelmenge wird vor allem auf die durch den Ukrainekrieg ausgelöste Teuerungskrise zurückgeführt. Dennoch zeigt sich ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke zufrieden: „Trotz leichtem Rückgang sind die Österreicherinnen und Österreicher weiterhin sehr gut in der Verpackungssammlung. Für die Kreislaufwirtschaft ist es wichtig, dass die Konsumentinnen und Konsumenten Verpackungen als Wertstoffe erkennen und getrennt sammeln.“

Glas konnte mit einer Sammelmenge von 260.000 Tonnen um 2,5 Prozent den Wert des Vorjahres übertreffen. Die Wiederaufnahme des Tourismus und vermehrtes Feiern haben hier zum Anstieg geführt. Bei Metall gab es in den Tourismusgebieten zwar ein Sammelplus im Vergleich zu 2021, doch war die Sammelmenge in den nicht von Tourismus geprägten Gebieten leicht rückläufig. Die Sammelmenge lag daher bei Metall mit 31.900 Tonnen nahezu auf Vorjahresniveau.

Kräftiger Rückgang bei Altpapier

Bei Altpapier ist indes ein kräftiger Rückgang zu verzeichnen: Österreichs Haushalte sammelten 574.800 Tonnen Papierverpackungen, Zeitungen und Zeitschriften und damit 6,6 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Das liegt laut Hauke auch daran, dass der Einsatz von Druckerzeugnissen wie etwa Werbeprospekten und Zeitungen massiv zurückgegangen ist. 

Bei Leichtverpackungen (vorwiegend Kunststoffverpackungen) ging die Sammelmenge um 2,4 Prozent auf 176.000 Tonnen zurück. Auch hier war in den Tourismus-Regionen ein Anstieg zu beobachten, während in Gebieten ohne Fremdenverkehr ein Rückgang der Sammelmenge verzeichnet wurde. Laut Hauke lassen sich daraus leichte Einsparungstendenzen bei Kunststoffverpackungen ableiten.

Im neuen Jahr werden in Österreich Leichtverpackungen weitgehend einheitlich gesammelt. Die ARA rechnet deshalb für 2023 mit einem Sammelplus von 20 Prozent bei Kunststoffverpackungen, um die Recyclingvorgaben der EU von 50 Prozent bis 2025 zu erreichen. „Wir müssen das Recycling von Kunststoffverpackungen in Österreich verdoppeln, aktuell stehen wir bei 25 Prozent. Das können wir nur schaffen, wenn wir noch mehr sammeln. Jede Kunststoffverpackung muss ihren Weg in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack finden“, so ARA-Vorstand Hauke.  

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -