Kreislaufwirtschaft gewinnt an Bedeutung bei Österreichs Unternehmen

Die Kreislaufwirtschaft spielt für Unternehmen in Österreich eine immer größere Rolle. Darauf deutet zumindest eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts GFK im Auftrag der Altstoff Recycling Austria AG hin. Demzufolge erreicht der neueste „ARA Circular Economy Barometer“ mit 59,2 Punkten einen neuen Höchstwert.

Konkret bedeutet das, dass entsprechende Konzepte und Maßnahmen von immer mehr Unternehmen genutzt werden. Von 150 befragten Unternehmen erklärten 77 Prozent, dass bei ihnen das Konzept der Kreislaufwirtschaft bereits genutzt werde. Weitere acht Prozent planen dies zumindest. Insgesamt nutzen oder planen 85 Prozent den Einsatz der Circular Economy in ihrem Unternehmen – 20 Prozentpunkte mehr als im letzten Jahr und auch zehn Prozentpunkte mehr als noch vor der Corona-Pandemie.

Umso größer die Unternehmen, umso mehr spielt die Kreislaufwirtschaft eine Rolle. So bekannten sich bei den Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern nahezu alle zur Circular Economy. Auch bei der Investitionsneigung gehen die größeren Unternehmen voran. Während bei Firmen mit mehr als 50 Angestellten fünf von sechs befragten Unternehmen in den nächsten drei Jahren in den Ausbau der Kreislaufwirtschaft investieren wollen, bejahten diese Frage insgesamt nur etwas mehr als die Hälfte aller Befragten. Damit lag der Wert aber dennoch fast zehn Prozentpunkte höher als noch vor einem Jahr.

„Kreislaufwirtschaft stärkt die Wirtschaftlichkeit von Österreichs Unternehmen. Sie ist im Begriff, von der Kür zur Pflicht zu werden. Die aktuellen Daten belegen, dass die heimische Wirtschaft Circular Economy als Chance und Notwendigkeit begriffen hat – und als Antwort auf Klima- und Rohstoffkrise“, betont ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke.

Hinsichtlich konkreter Aktivitäten verwiesen die Unternehmen am häufigsten auf die getrennte Sammlung (96 Prozent) und die Vermeidung (92 Prozent) von Abfällen sowie die Forcierung der Wiederverwendung (84 Prozent). Fast drei Viertel der Befragten nannten aber auch den Einsatz von Recyclingmaterial für Produkte und Dienstleistungen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen hingegen nur etwas mehr als 40 Prozent zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft. Sowohl der Einsatz von Recyclingmaterial als auch die Nutzung der Digitalisierung nimmt bei größeren Unternehmen eine deutlich wichtigere Rolle als im Gesamtdurchschnitt ein.

Befragt nach den Gründen für eine stärkere Berücksichtigung der Kreislaufwirtschaft nannten die Unternehmen zu jeweils 90 Prozent Klima- und Ressourcenschutzaspekte sowie die gesellschaftliche Verantwortung. Für etwas mehr als 80 Prozent bzw. knapp drei Viertel der Befragten ist die Kreislaufwirtschaft auch Teil der Unternehmensstrategie bzw. sorgt für wirtschaftliche Einsparungen.

Die größten Hindernisse für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft sehen die österreichischen Unternehmen in der zu komplexen Gesetzgebung. Diesen Punkt betonte mehr als ein Viertel der Befragten. Mit Anteilen von jeweils 17 Prozent folgen dahinter die hohen Kosten für Maßnahmen zur Stärkung der Circular Economy sowie fehlende Informationen zur Substitution von Rohstoffen. Umso größer die Unternehmen, umso mehr wird die Behinderung durch zu viel Bürokratie beklagt.

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