Kooperation will Verwertung von Altkleidern zu Neufasern voranbringen

Eine Kooperation von österreichischen Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra will die Verwertung von Alttextilien zu neuen Fasern voranbringen. Beteiligt sind neben Södra die Lenzing-Gruppe als führender Anbieter von Spezialfasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien, die Altstoff Recycling Austria AG, der Wäschedienstleister Salesianer Miettex und die Caritas als gemeinnützige Organisation.

Im Rahmen des Pilotprojekts werden die von Salesianer Miettex gesammelten Alttextilien, die nicht mehr wiederverwendet werden können, an die ARA übergeben und anschließend zur händischen Sortierung an die Caritas geliefert. Nach dem Sortierprozess werden die Textilien an Södra geliefert, wo sie recycelt und zu dem von Lenzing und Södra gemeinsam weiterentwickelten Zellstoff der Marke OnceMore verarbeitet werden. Nach Angaben von Lenzing handelt sich dabei um das weltweit erste Verfahren, das zum großtechnischen Recycling von Textilabfällen aus Mischgewebe eingesetzt wird. Mit der „Refibra“-Technologie erzeugt Lenzing daraus neue Lyocell- und Viscosefasern.

„Ein Unternehmen allein kann das drängende Problem der Textilabfälle nicht lösen. Es sind proaktive Partnerschaften wie diese, die uns ermöglichen, voranzukommen und einen echten systemischen Wandel herbeizuführen“, sagte Sonja Zak, Head of Textile Sourcing & Cooperations der Lenzing-Gruppe. „Wir arbeiten hart daran, unsere Industrien noch nachhaltiger zu gestalten und die Transformation des textilen Geschäftsmodells von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Damit dieser Wandel stattfinden kann, sind weitere Anstrengungen der gesamten Branche nötig.“

Die ARA gestalte nunmehr seit 30 Jahren die Umsetzung der erweiterten Produzentenverantwortung in Österreich. Somit sei es naheliegend, diese Expertise nun auch im Textilbereich einzubringen. „Das bedeutet, dass wir zukünftig nicht nur Verpackungen, sondern möglichst viele Produkte, wie Textilien im Kreislauf halten werden“, ergänzte ARA-Vorstand Martin Prieler.

Lenzing stelle nur einen Teil der Wertschöpfungskette von Textilien und Vliesstoffen dar und sei angewiesen auf die Kooperation mit Partnern aus der gesamten Kette. Partnerschaften und Projekte wie diese helfen Lenzing dabei, den systemischen Wandel zu fördern und zu beschleunigen. Schon seit 2021 bündeln Lenzing und Södra den Angaben zufolge ihre Kräfte im Textil-Recycling. Ziel sei es, gemeinsam Verfahren zu entwickeln, um eine breitere Nutzung von cellulosehaltigen Alttextilien in großtechnischem Maßstab zu ermöglichen.

Der gemeinsam weiterentwickelte Zellstoff „OnceMore“ werde anschließend unter anderem als Rohmaterial für die Produktion von Lenzings Spezialfasern mitverwendet. Geplant sei, bis 2025 jährlich 25.000 Tonnen Textilabfälle zu verarbeiten. Neben der Verwendung von reinem Faserzellstoff ermöglichen diese Technologien die Verarbeitung eines erheblichen Anteils von Recyclingmaterial, das aus Zuschnittresten aus der Baumwollproduktion und Altkleidern gewonnen wird.

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