Kemira und Danimer vermarkten biobasierte Beschichtungen

Der finnische Hersteller von Spezialchemikalien Kemira und der Biokunststoffhersteller Danimer Scientific weiten ihre Partnerschaft aus. Bereits Ende 2020 hatten die Unternehmen eine Zusammenarbeit beschlossen, um biobasierte Beschichtungen für die Papier- und Kartonindustrie zu entwickeln. Nun soll die Kooperation zur Vermarktung des Werkstoffs erweitert werden.

Beide Partner schlossen nach eigenen Angaben Anfang Mai eine mehrjährige Lizenz- und Liefervereinbarung getroffen. Danach werde exklusiv für die Kernmärkte – unter anderem Papier und Zellstoff – von Kemira biobasierte Barrierebeschichtungen für Papier- und Kartonprodukte vermarktet. Die Unternehmen wollen die neu entwickelten Beschichtungen in den kommenden Jahren für Anwendungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie in Nord- und Südamerika, Europa, dem Nahen Osten und Afrika einführen.

Den Angaben zufolge basiert die Beschichtung auf dem Biokunststoff PHA, der von Danimer aus Pflanzenölen hergestellt wird und eine biologisch abbaubare Alternative zu petrochemisch basierten Kunststoffen darstellen soll. Die Oberflächenbehandlung mit dem Biopolymer stelle sicher, dass Papier- und Pappartikel, wie z.B. Einweg-Kaffeebecher, industriell sowie heimisch kompostierbar seien und sich in Boden und Wasser biologisch abbauten.

„Diese neue, exklusive Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung unserer biobasierten Strategie, unseren Kunden hochwertige, nachhaltige und kreislauffähige Verpackungslösungen anzubieten“, so Antti Matula, Senior Vice President Global Product Lines & Business Development bei Kemira Oyj. Das weltweite Marktvolumen mit Dispersionsbarrieren liege derzeit bei rund 500 Mio € und soll durchschnittlich um zehn Prozent jährlich zulegen.

Die neuen wässrigen Barrierebeschichtungen auf PHA-Basis seien heißsiegelfähig und würden eine Öl-, Wasser- und Fettbarriere bieten. Zu den weiteren Vorteilen gehöre die Repulpierbarkeit, die es ermögliche, Papier ohne spezielle Maschinen zu recyceln und die Fasern vollständig zurückzugewinnen. „Diese Eigenschaften verbessern die Nachhaltigkeit des Materials und ermöglichen es Markenherstellern, Produkte anzubieten, die zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen und die Auswirkungen von Kunststoffabfällen auf die Umwelt verringern“, so Kemira.

Die PHA-Beschichtungen könne ferne Polyethylen ersetzen und stelle eine praktikable Alternative zu Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) dar. 

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