Ähnlich wie die Europäische Union hat Indien jetzt einige Einweg-Kunststoffprodukte landesweit verboten. In der ersten Phase hat die Regierung in Neu-Dehli 19 Plastikartikel identifiziert, von Plastikbechern und Strohhalmen bis hin zu Eisstielen. Dünnere Einweg-Plastiktüten werden ebenfalls auslaufen und durch dickere ersetzt. Künftig ist es verboten, diese Produkte herzustellen, einzuführen, zu lagern, zu verteilen oder zu verkaufen. Zahlreiche andere Kunststoffprodukte – wie Kunststoffverpackungen für Getränke und Nahrungsmittel – fallen nicht unter das Verbot. Die Bundesregierung hat den Herstellern Ziele gesetzt, die nach ihrer Verwendung für das Recycling und die Entsorgung verantwortlich sind.
Im August 2021 hatte Indiens Bundesregierung die Plastic Waste Management Rules geändert und ab 1. Juli 2022 identifizierte Einweg-Kunststoffartikel im Land verboten. Im Februar 2022 hatte das Umweltministerium auch Richtlinien zur erweiterten Herstellerverantwortung für Kunststoffverpackungen veröffentlicht – die Plastic Waste Management Amendment Rules. Gemäß den neuen Richtlinien sollen Abfälle aus Kunststoffverpackungen, nun durch die erweiterte Herstellerverantwortung des Herstellers, Importeurs und Markeninhabers auf umweltverträgliche Weise gesammelt und verwertet werden. Beide Änderungen traten am 1. Juli 2022 in Kraft.
Die „Plastic Waste Management Amendment Rules“ verbieten auch die Herstellung, den Import, die Lagerung, den Vertrieb, den Verkauf und die Verwendung von Plastiktragetaschen mit einer Wandstärke unter fünfundsiebzig Mikrometern. Mit Wirkung zum 31. Dezember 2022 werden auch Plastiktragetaschen mit weniger als 120 Mikrometern Wandstärke verboten.
Indiens Kunststoffhersteller hatten zuvor an die Regierung appelliert, das Verbot zu verschieben, unter Berufung auf Inflation und mögliche Arbeitsplatzverluste. Indiens Umweltminister Bhupender Yadav sagte bei einer Pressekonferenz in Neu-Delhi, dass das Verbot seit einem Jahr in der Pipeline sei. „Nun ist diese Zeit abgelaufen“, sagte er.
