Hydro erhält Freigabe zur Übernahme von polnischem Recycler Alumetal

Der norwegische Aluminiumkonzern Norsk Hydro darf das polnische Recyclingunternehmen Alumetal übernehmen. Die EU-Kommission erteilte gestern die Freigabe ohne Auflagen. In einer eingehenden Untersuchung kam die Kommission demnach zu dem Ergebnis, dass der Zusammenschluss keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt. Die gemeinsamen Marktanteile der Parteien für Aluminium-Gusslegierungen seien moderat, und es gebe eine Reihe von großen alternativen Anbietern, begründet die Kommission ihre Entscheidung. Hydro beabsichtigt, die Übernahme Anfang Juli abzuschließen, sofern weitere Bedingungen erfüllt sind.

„Die Genehmigung durch die Europäische Kommission ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Abschluss unserer geplanten Übernahme von Alumetal. Heute sind wir einen wichtigen Schritt weiter, um Alumetal in die Hydro-Familie zu integrieren und eine noch breitere Palette an kohlenstoffarmen Produkten für unsere Kunden zu entwickeln“, kommentierte Eivind Kallevik, Vizepräsident von Hydro Aluminium Metal.

Hydro hatte erstmals vor einem Jahr ein Übernahmeangebot für Alumetal unterbreitet, das später während der vertieften Fusionsprüfung durch die Kommission auslief. Vergangene Woche stellte Hydro ein erneutes Übernahmeangebot in Aussicht, um 100 Prozent der Anteile von Alumetal zu erwerben. Die Zeichnungsfrist für das Übernahmeangebot soll voraussichtlich im Juni enden.

Das polnische Unternehmen Alumetal ist laut Hydro der zweitgrößte europäische Hersteller von Aluminiumgusslegierungen mit einer jährlichen Produktionskapazität von rund 275.000 Tonnen. Alumetal verkauft seine Produkte hauptsächlich innerhalb Europas, die größte Kundengruppe ist der Automobilsektor. Wie es weiter heißt, ist Alumetal auch erfahren in der Sortierung von Post-Consumer-Schrott und baut derzeit eine neue, hochmoderne Sortieranlage.

Für Hydro bedeutet die Übernahme von Alumetal einen wichtigen Schritt zur Umsetzung der konzerneigenen strategischen Agenda 2025. Diese zielt darauf ab, die Position von Hydro bei kohlenstoffarmem Aluminium durch Investitionen in das Recycling zu stärken. Hydro will bis 2025 das Recycling von Post-Consumer-Schrott (PCS) verdoppeln und das jährliche Recycling-Ebitda um 0,7 bis 1,1 Mrd norwegische Kronen erhöhen. Mit der Übernahme von Alumetal wird Hydro die PCS-Nutzung früheren Angaben zufolge um etwa 150.000 Jahrestonnen erhöhen. Ferner werde die Alumetal-Akquisition einen jährlichen Ebitda-Zuwachs von 47 Mio € bringen.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -