Großbritannien: Reform des Verwertungssystems für Verpackungen "unmittelbare Priorität"

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Die britische Regierung hat ihre seit langem erwartete Ressourcen- und Abfallstrategie für England am Dienstag veröffentlicht. Sie umreißt, wie das Land bis 2050 seine Ressourcenproduktivität steigern und "vermeidbare Abfälle aller Art" eliminieren soll. Umweltminister Michael Gove erklärte, die Strategie werde den Rückgriff auf Einwegkunststoffe reduzieren, Verwirrung über die Getrenntsammlung in Haushalten vermindern und Probleme im Verpackungssektor angehen.

Das Umweltministerium bezeichnet in dem Strategiedokument Verpackungen als "unmittelbare Priorität". Die Regierung will zu einem vollständig auf dem Verursacherprinzip basierenden System übergehen und sicherstellen, dass die Hersteller alle Nettokosten für die Entsorgung der von ihnen in Umlauf gebrachten Verpackungen tragen. Ihr derzeitiger Anteil wird auf rund zehn Prozent geschätzt.

Kommunen sollen nach Aussage des Ministeriums Ressourcen bereitgestellt werden, um die neuen Nettokosten abzudecken, die sich aus der Strategie ergeben. Die Kosten, die an die Hersteller weitergegeben werden, sollen dabei "fair, notwendig und transparent" und die Zielsetzungen und Verantwortungsbereiche klar sein. Das künftige System soll durch differenzierte Herstellerbeiträge und weitere Maßnahmen Anreize für eine nachhaltigere Produktgestaltung schaffen.

Das britische Umweltministerium strebt an, dass neue System der erweiterten Herstellerverantwortung für Verpackungen und Verpackungsabfälle im Jahr 2023 einzuführen. Als erster Schritt auf dem Weg dahin ist eine öffentliche Anhörung Anfang 2019 geplant. Parallel zu ihr sollen Konsultationen über Mindeststandards für die Sammlung von Abfällen aus Haushalten und Firmen und über die mögliche Einführung eines Pfandsystems für Getränkeverpackungen stattfinden.

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