Veolia legt neuen Vorschlag für Übernahme von Suez vor

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Mit einem „ausgewogenen Kompromiss“ will der französische Umweltkonzern Veolia den nach seiner Aussage „unumgänglichen“ Zusammenschluss mit seinem Konkurrenten Suez beschleunigen. Der Vorschlag Veolias sieht vor, dass die Gesamtheit der französischen Aktivitäten von Suez mit den beiden Geschäftsbereichen Abfall und Wasser von dem Investmentfonds Meridiam übernommen wird.

„Diese Lösung würde es Suez ermöglichen, seinen Rang in Frankreich dank eines soliden und dauerhaften Investors zu erhalten“, erklärte Veolia heute in Paris. Meridiam sei bereit, die Investitionen in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln und das Unternehmen mindestens über die nächsten 25 Jahre zu halten.

Die Übernahmepläne Veolias für Suez sahen bislang vor, nur das Wassergeschäft von Suez in Frankreich, von dem sich Veolia bei einem Zusammenschluss aus Wettbewerbsgründen trennen müsste, an Meridiam weiterzuverkaufen. Diese neue „ausgestreckte Hand“ zeige den Willen, das Fusionsprojekt umzusetzen und dabei einen starken Wettbewerb zu erhalten, teilte Veolia mit. Falls der Verwaltungsrat von Suez zustimme, würde Suez „in Frankreich unverändert erhalten bleiben mit seinem Jahresumsatz von fünf Mrd € und seinen mehr als 25.000 Mitarbeitern“.

Veolia würde dann nur die Entsorgungs- und Wasseraktivitäten seines Konkurrenten außerhalb Frankreichs übernehmen. Nach Gerüchten über einen möglichen Verkauf von Suez-Entsorgungsaktivitäten in Australien und Großbritannien hatte Veolia seinem Konkurrenten am vergangenen Sonntagabend in einer Mitteilung „Selbstsabotage“ vorgeworfen und mit rechtlichen Schritten gegen die Mitglieder des Verwaltungsrats gedroht, sollte es zum Verkauf kommen. Die betroffenen Aktivitäten machen Veolia zufolge rund 80 Prozent des Entsorgungsgeschäfts von Suez außerhalb Frankreichs aus.

Veolia betrachtet sie als von strategischer Bedeutung. Möglicherweise müsste sich der Konzern aber auch außerhalb Frankreichs aus wettbewerbsrechtlichen Gründen von Teilen der zur Übernahme geplanten Aktivitäten trennen.

*Update 12.03.*: Suez hat mittlerweile auf den neuen Vorschlag von Veolia reagiert. Der Konzern sieht darin „keinen echten Fortschritt“.

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