Österreich deckt illegale Plastikmüllexporte auf

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In Österreich sind weitere illegale Kunststoffabfallexporte aufgedeckt worden. Österreichs Umweltministerium hat bei Schwerpunktkontrollen mehrere Fälle von Umweltkriminalität aufgedeckt. Ein Unternehmen aus Österreich soll etwa insgesamt 950 Tonnen verunreinigte Kunststoffabfälle in die Türkei ausgeführt haben.

"Rund 600 Tonnen davon sind dort verblieben, die restlichen 350 Tonnen wurden nach dem Einschreiten des Umweltministeriums nach Österreich zurück verbracht", hieß es in einer Presseaussendung. Ein weiteres Unternehmen exportierte demnach seit Januar 2021 rund 300 Tonnen Kunststoffabfälle illegal nach Serbien. Dies wurde bei einer Betriebskontrolle durch das Umweltministerium aufgedeckt. Die Exporte wurden gestoppt. Ebenso flog bei einer Kontrolle eine Firma auf, die rund 320 Tonnen Kunststoffabfälle illegal nach Deutschland verbrachte.

Fälle zeigen die Problematik der weltweiten Plastikflut auf, sagt die österreichische Umweltministerin

"Diese Fälle zeigen einmal mehr die Problematik der weltweiten Plastikflut auf. Es kann nicht sein, dass durch die Profitinteressen einzelner Unternehmen Plastikmüll auf illegale Deponien in der ganzen Welt verbracht - und unsere Umwelt zerstört wird. Mein Klimaschutzministerium setzt daher Schwerpunktkontrollen gemeinsam mit dem Zoll und der Polizei an den Grenzen, aber auch direkt in Betrieben - so konnte allein in diesem Jahr bisher die illegale Deponierung von hunderten Tonnen Plastikmüll verhindert werden", sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Donnerstag in einem Statement.

Erst im Herbst 2020 wurde – nach einem Hinweis von Greenpeace – der illegale Export von Plastikmüll aus Elektroschrott aufgedeckt und zur Strafverfolgung gebracht. Das Ermittlungsverfahren ist weit fortgeschritten, über eine Anklage entscheidet die Staatsanwaltschaft.

Greenpeace bezeichnet Bericht als "alarmierend"

Greenpeace bezeichnete den Bericht des Umweltministeriums zu Müllexporten aus Österreich in die Türkei als "alarmierend" und forderte eine lückenlose Aufklärung der Exporte auch nach Serbien und Deutschland. Die türkischen Behörden hätten einen Teil des Mülls abgefangen bevor er ins Land gebracht wurde.

Eine Untersuchung im Auftrag des Ministeriums habe ergeben, dass der rückgeführte Müll über die vorgeschriebenen Grenzwerte mit Störstoffen verunreinigt und eine umweltgerechte Verarbeitung in der Türkei nicht gesichert gewesen sei.  Die Umweltschutzorganisation fordert, dass die Bundesregierung mit klaren Gesetzen und strengen Kontrollen umweltschädliche Abfallexporte stoppt.

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