Die zehn größten Entsorgungsunternehmen der Welt – Veolia mit großem Abstand an der Spitze

Die zehn größten Entsorgungsunternehmen der Welt

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Durch die Übernahme von großen Teilen des Konkurrenten Suez will Veolia-Chef Antoine Frérot den Weltmarktführer der „ökologischen Transformation" schaffen. Ein Blick auf die künftige Größe des Konzerns zeigt, dass Veolia zumindest der mit Abstand größte Entsorger der Welt sein wird. Durch die Integration der Suez-Aktivitäten soll der Jahresumsatz auf rund 37 Mrd € steigen. Davon wird Veolia allein mit den Aktivitäten in den Bereichen Entsorgung und Wasser 31 Mrd € generieren, der Rest entfällt auf den Energie-Bereich.

Auf den Plätzen zwei und drei der weltweit größten Entsorger folgen nach der Verkleinerung von Suez nun die beiden US-Entsorger Waste Management und Republic Services. Diese beiden Konzerne beschränken ihre Geschäfte jedoch auf Nordamerika. Veolia und der auf Platz vier folgende Remondis-Konzern bieten ihre Dienstleistungen hingegen auf mehreren Kontinenten an.

Remondis-Umsatz überschreitet
erstmals Marke von acht Mrd €

Deutschlands größter Entsorger beziffert seine Umsätze aktuell auf rund 8,2 Mrd € im Jahr. Damit hat Remondis nicht nur den Wert von 2019 um etwa drei Prozent gesteigert, sondern erstmals auch die Schwelle von acht Mrd € geknackt. Dass sich die Lünener damit noch nicht zufrieden geben, ist hinlänglich bekannt. Angesichts eines Eigenkapitalstocks von zuletzt fast vier Mrd € beim Mutterkonzern Rethmann ist der Entsorger immer auf der Suche nach neuen Übernahmemöglichkeiten.

So wollte Remondis auch beim neuen, deutlich verkleinerten Suez einsteigen. In seinem offiziellen Angebot erklärte der Entsorger, dass er 20 Prozent der Aktien zeichnen möchte, gleichzeitig aber bereit sei, seinen Anteil auf bis zu 40 Prozent des Kapitals zu erhöhen (EUWID 19/2021). Für die Durchführung dieser Transaktion sei auch keine externe Finanzierung erforderlich, betonte Remondis-Chef Ludger Rethmann in seinem Angebotsschreiben an die Suez-Spitze.

Letztlich aber ohne Erfolg, da die Anteile an der neuen Suez-Gesellschaft zu je 40 Prozent von den beiden Investmentgesellschaften Meridiam und Global Infrastructure Partners (GIP) gehalten werden sollen und die restlichen 20 Prozent an das staatliche Finanzinstitut Caisse des Dépôts Group und die Versicherung CNP Assurances gehen. Zumindest bei GIP gibt es jedoch Zweifel an einem langfristigen Engagement. Das „neue Suez" wird durch die Beschränkung auf den französischen Heimatmarkt sowie einzelne internationale Wasseraktivitäten künftig nur noch Umsätze von rund sieben Mrd € erwirtschaften.

Auf der Liste der weltweit größten Entsorger folgen hinter Suez noch die beiden nordamerikanischen Konzerne Waste Connections und GFL Environmental, die ebenso wie ihre Konkurrenten Waste Management und Republic Services nahezu ausschließlich in den USA und Kanada tätig sind. Die beiden spanischen Konzerne FCC und Urbaser und die niederländisch-britische Renewi runden die Top-10 der größten Entsorger ab.

China (noch) nicht unter den Top-10

Keine Rolle – oder besser gesagt: noch keine Rolle – spielen auf dieser Liste chinesische Unternehmen. Dabei hatte Veolia in der Übernahmeschlacht um Suez wiederholt vor dem Einstieg chinesischer Investoren gewarnt. Ähnliche Befürchtungen waren auch schon öfters von Remondis zu hören. Und tatsächlich sind chinesische Investoren im deutschen Entsorgungs- und Recyclingmarkt schon seit einigen Jahren aktiv – etwa als Anteilseigner bei Alba, oder als Alleingesellschafter beim Schrottrecycler Scholz.

Und auch Deutschlands größter Abfallverbrenner EEW gehört seit einigen Jahren zur Beijing Enterprises Holdings Limited. Mit dem Abfallgeschäft erzielte die BEHL im letzten Jahr laut eigenen Angaben insgesamt rund 8,81 Mrd Hongkong-Dollar – umgerechnet zu aktuellen Kursen entspricht das in etwa 950 Mio €. Um in die Liste der zehn größten Entsorger der Welt aufzusteigen, müsste der Konzern seine Erlöse allerdings fast verdoppeln.

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