Abfallimporte: China deckt zahlreiche Verstöße auf

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Die seit Anfang des Monats in China nochmals verschärften Kontrollen im Rahmen der Initiative National Sword haben offenbar zahlreiche illegale Aktivitäten zu Tage gefördert. Laut einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua deckten die von Chinas Umweltministerium eingesetzten Inspektionsteam weit verbreitete Verstöße durch Firmen auf, die importierte Abfälle verarbeiten.

Am Mittwoch voriger Woche seien 191 Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit 66 Unternehmen landesweit festgestellt worden. Am nächsten Tag seien 93 Firmen kontrolliert worden, dabei stehen 67 Firmen unter Verdacht, insgesamt 169 Verstöße begangen zu haben. Die Inspektoren hätten die örtlichen Behörden aufgefordert, Sanktionen gegen die Unternehmen zu verhängen.

Chinas Umweltministerium hat im Juli eine einmonatige verschärfte Kontrolle im Zusammenhang mit Abfallimporten gestartet und insgesamt 60 Inspektorenteams in 22 Regionen und Städte geschickt. Sie sollen kontrollieren, ob die Unternehmen die Umweltvorschriften einhalten oder illegal Abfallimporte einsetzen.

Die Aktion richtet sich auch gegen Beamte von lokalen Behörden. Sie werden laut Ministerium zu Gesprächen einbestellt, falls sie bei Umweltproblemen zu langsam handeln. Chinas Regierung hatte im April einen Reformplan angenommen, um die Situation bei Importen fester Abfälle zu verbessern.

Experten gehen davon aus, dass eine große Anzahl der chinesischen Fabriken dieses Mal die Kontrollen nicht überstehen werden. Steve Wong, Geschäftsführer des in Hongkong ansässigen Recyclingunternehmens Fukutomi und Exekutivpräsident des chinesischen Altkunststoffverbands CSPA, sagte: „Wenn die avisierte Kürzung von 60 Prozent der Einfuhrgenehmigungen kein Gerücht ist, kann dies vielleicht eine Chance für jene Fabriken sein, welche die Inspektionen in dieser Runde überstehen.“ Spekuliert wird weiter darüber, ob China bis Ende 2018 ein vollständiges Importverbot für Abfälle verhängt.

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