ARA: Sammelmenge in Österreich sinkt leicht

 

 

In Österreichs Haushalten sind im ersten Halbjahr die Sammelmengen an Verpackungsabfall und Altpapier leicht gesunken. Laut Altstoff Recycling Austria AG (ARA) ist der Rückgang um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr vor allem auf die wirtschaftliche Lage, Konsumveränderungen und die Vermeidung von Verpackungen zurückzuführen.

Im ersten Halbjahr 2022 sammelten die Haushalte in Österreich 522.870 Tonnen Altpapier und Verpackungen. Dabei verzeichnet Papier mit 288.900 Tonnen einen Rückgang von über vier Prozent. Die rückläufige Menge erklärt die ARA mit dem Wegfall von Print-Produkten, aber auch mit einer erhöhten Rücklaufquote in den Lockdownphasen im Vergleichszeitraum 2021.

Bei Leichtverpackungen fiel die Sammelmenge in den ersten sechs Monaten um zwei Prozent, vor allem wegen der stagnierenden Marktlage sowie der Vermeidung von Kunststoffverpackungen, auf 88.700 Tonnen. Bei Metallverpackungen zeigt sich ein ähnliches Bild: 15.770 Tonnen Metallverpackungen und damit rund ein Prozent weniger als im Vorjahr wurden getrennt gesammelt. Einzig bei Glasverpackungen gab es ein Plus von über drei Prozent, insgesamt wurden 129.500 Tonnen Glas bis Juli erfasst.

Gleichwohl geht die ARA für 2023 von einem deutlichen Mengenzuwachs aus: „Ab 2023 wird die Sammlung von Leichtverpackungen in ganz Österreich vereinheitlicht. Dann sollen alle Kunststoffverpackungen in die Gelbe Tonne und den Gelben Sack. Diese Vereinfachung soll gemeinsam mit dem Ausbau der Sammlung ab Haus die Mengen deutlich steigern, um die neuen und weitaus höheren EU-Recyclingziele für Kunststoffverpackungen zu erfüllen“, erklärt ARA-Vorstand Christoph Scharff.

Bis 2025 muss Österreich das Recycling von Kunststoffverpackungen von aktuell 25 Prozent auf 50 Prozent verdoppeln. „Dafür müssen wir künftig 80 Prozent aller Kunststoffverpackungen, die in Verkehr gebracht werden, sammeln, daraus 80 Prozent für das Recycling aussortieren, um schließlich im Recycling 80 Prozent Ausbeute zu erzielen“, prognostiziert Scharff. Aktuell stehe Österreich bei durchschnittlich 58 Prozent Sammelquote mal 58 Prozent Sortiertiefe mal 78 Prozent Recyclingausbeute.

Sammelaufträge ab 2023 vergeben

Erst kürzlich hatte die ARA das Vergabeverfahren der neuen Sammelverträge für Leicht- und Metallverpackungen abgeschlossen. Insgesamt ging es bei dem Vergabeverfahren in 57 politischen Bezirken getrennt um 99 Ausschreibungslose. Die Verträge wurden ab 2023 mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Besonderer Wert wurde in der Ausschreibung auf Umweltaspekte gelegt: Ab kommendem Jahr erfolgt die haushaltsnahe Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen zu 96 Prozent mit umweltfreundlichen Fahrzeugen (EEV, EURO VI, alternative Antriebe). Dabei wurde auch der Anteil alternativer Antriebe deutlich gesteigert, schon nächstes Jahr werden neun Prozent der Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen mit gasbetriebenen oder Hybrid-Fahrzeugen durchgeführt.

Erstmals wurde bei der Ausschreibung auch der Digitalisierungsgrad der Unternehmen berücksichtigt. Ende Juni hatte die ARA ein Vergabeverfahren im Bezirk Linz-Land aufgehoben und kürzlich den Auftrag zur Sammlung von Leichtverpackungen dort neu ausgeschrieben.

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