TAF baut Pilotanlage zur Biomasse-Aufbereitung

Die Thermische Apparate Freiberg GmbH (TAF) hat für die TU Dresden eine 1,1 Mio € teure Pilotanlage zur thermischen Aufbereitung von Biomasse errichtet, die am Mittwoch letzte Woche eingeweiht wurde. Mit der Anlage will die TU Dresden erforschen, wie innovative Wertstoffe aus Restprodukten der Land- und Forstwirtschaft oder auch aus Gräsern nachhaltig hergestellt werden können. Die TAF sei sowohl mit der Planung als auch der Gesamtumsetzung beauftragt gewesen, teilte die österreichische Pörner-Gruppe als Muttergesellschaft der TAF mit. Gefördert wird das Projekt vom Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie das Bundesland Sachsen.

In der Anlage zum Einsatz kommen sollen Reststoffe der Landwirtschaft wie Stroh, Hanf und Lein, der Holz- und Forstindustrie wie Schadholz, Sägereste und Rinde sowie schnell wachsende Pflanzen wie Miscanthus und Chinaschilf. Daraus wollen die Forscher am Institut für Pflanzen- und Holzchemie der TU Dresden Zellstoffe für die Papier-, Textil- und Chemieindustrie, delignifizierte Hölzer und Furniere für Funktionswerkstoffe und anderer innovativer Produkte herstellen.

Die auch „Zellstoffkochersystem“ genannte Anlage im forschungsrelevanten Maßstab ist zum aktuellen Zeitpunkt in Mitteleuropa nahezu einzigartig. Das Institut sieht demnach große Chancen für intensive Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen sowie verschiedenen Industriebranchen im Rahmen von Förderprojekten. Die Pilotanlage ermöglicht die Erforschung und Verifizierung alternativer Verfahren, die Anpassung wichtiger Parameter wie Zeit, Temperatur oder pH-Wert sowie die Minimierung von Energie- und Chemikalieneinsatz.

Die Anlage besteht aus zwei elektrisch beheizten Reaktoren mit einem Reaktorvolumen von 30 bzw. acht Litern und kann bei Parametern bis 200 Grad Celsius sowohl atmosphärisch als auch bis zu 20 bar betrieben werden. Im 20- bis 25-Liter-Maßstab können somit pflanzliche Roh- und Reststoffe mit verschiedensten Verfahren aufgeschlossen werden. Diese löst die Altanlage im Technikum des Instituts in Tharandt ab.

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