Fraunhofer IGCV forscht an Recycling von Carbonfasern

Mit einer hochmodernen Nassvliesanlage forscht das Fraunhofer-Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV in Augsburg an der Verwertung rezyklierter Carbonfasern.

Die Anlagenprozesse seien jenen der Papierherstellung vergleichbar, allerdings werden keine Papierfasern zu Papier, sondern recycelte Carbonfasern zu Vliesstoff-Rollwaren verarbeitet, teilte das IGCV mit.

Die Carbonfasern, die etwa in der Luftfahrtindustrie, in Windkraftenergieanlagen, im Automotive-Bereich und bei der Herstellung von Sportgeräten eingesetzt werden, bekommen somit ein zweites Leben in Form von Vliesstoffen. Diese werden beispielsweise in Türverkleidungen, Motorhauben, Dachstrukturen, als Unterbodenschutz bei Automobilen oder als Hitzeschilder (Helikopter-Heckausleger) sowie im Flugzeug-Interieur eingesetzt.

Die Nassvliesanlage am Augsburger IGCV-Standort könne jegliche Fasermaterialien wie Natur-, Regenerat- und Synthetikfasern – vor allem recycelte Carbonfasern – zu innovativen und neuartigen Vliesstoffen verarbeiten. Dabei sei die Anlage gezielt als Pilot-Linie im Technikums-Maßstab ausgelegt und biete größtmögliche Flexibilität hinsichtlich Materialvarianten und Prozessparametern. Zudem werde eine ausreichend hohe Produktivität gewährleistet, um nachfolgend skalierte Verarbeitungsversuche zu ermöglichen.

Die Nassvliesanlage erreicht eine Prozessgeschwindigkeit von bis zu 30 Metern pro Minute, weist eine Rollenbreite von 610 Millimetern auf und kann Flächengewichte zwischen 20 und 300 Gramm pro Quadratmeter erzeugen. Das modulares Anlagendesign ermögliche eine hohe Flexibilität für schnellen Wechsel der Materialvariante oder der Prozessparameter.

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