Fraunhofer-Forscher recyceln Silizium für neue Solarzellen

Fraunhofer-Forscher haben ein Verfahren zum Recycling von Silizium aus Solarzellen entwickelt, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet. Jährlich fallen laut FAZ in Deutschland etwa 10.000 Tonnen Silizium aus Altmodulen an. Ab 2029 dürfte diese Menge dann auf mehrere Hunderttausend Tonnen steigen, „weil zu diesem Zeitpunkt jene Anlagen aus der zwanzigjährigen EEG-Förderung fallen, die in der ersten großen Ausbauwelle zwischen 2009 und 2011 installiert wurden“, schreibt die FAZ. Bisher war es aber nicht möglich, das Silizium in sehr großer Reinheit zurückzugewinnen.

Die Fraunhofer-Institute für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg und für Silizium-Photovoltaik (CSP) in Halle an der Saale haben nun gemeinsam mit dem Recycler Reiling aus Harsewinkel bei Gütersloh eine Technik entwickelt, mit der Silizium in nahezu reiner Form zurückgewonnen werden kann. Die ISE-Forscher konnten laut FAZ aus dem recycelten Silizium neue Solarzellen herstellen. Diese haben mit 19,7 Prozent allerdings einen niedrigeren Wirkungsgrad als Premium-Zellen aus frischem kristallinem Silizium mit 22,2 Prozent Wirkungsgrad.

Auch im Rahmen des EU-Projekts „ReProSolar“ arbeiten internationale Partner unter der Leitung von Veolia am Recycling von reinem Silizium sowie Silber und Glas aus Photovoltaik-Modulen. Bis Ende 2021 wurde die Realisierbarkeit des Verfahrens im industriellen Maßstab bei den Betrieben der Partner Flaxres in Dresden und Rosi Solar im französischen Grenoble getestet, bis 2023 soll eine Demonstrationsanlage folgen. Beteiligt sind zudem unter anderem das Forschungszentrum EIT Raw Materials und der Chemiekonzern Evonik. (MBI/Eigener Bericht)

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