Vattenfall will IKW Rüdersdorf verkaufen

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Der Energieversorger Vattenfall will das Industriekraftwerk (IKW) Rüdersdorf verkaufen. Ein Sprecher des Unternehmens sagte gegenüber EUWID, Vattenfall führe derzeit Gespräche mit einigen Interessenten und bestätigte damit einen Bericht der Berliner Morgenpost. Interesse an einer Übernahme haben unter anderem die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR), die entsprechende Gespräche mit Vattenfall ihrerseits bestätigten.

Vattenfall will sich nach eigenen Angaben auf sein Kerngeschäft fokussieren, zu dem die Konzernführung die thermische Abfallverwertung nicht zählt. "Dass wir uns aus Deutschland zurückziehen ist aber definitiv falsch", sagte der Vattenfall-Sprecher. Die Morgenpost zitiert in ihrem Bericht den Berliner SPD-Abgeordneten Daniel Buchholz, der in der Verkaufsabsicht Vattenfalls ein "deutliches Zeichen" sieht, dass sich die Schweden nach und nach aus dem deutschen Markt verabschieden.

Entsprechende Gerüchte halten sich seit dem deutschen Ausstieg aus der Atomkraft hartnäckig und wurden durch den Verkauf der Lausitzer Braunkohle an die tschechische EPH-Gruppe weiter verstärkt. Die Vattenfall-Führung habe sich zu dem Thema jedoch bereits klar positioniert und auch Tatsachen sprächen dagegen. So bemühe sich Vattenfall schon seit längerem um die Konzessionsvergabe für das Berliner Stromnetz. "Solche Konzessionen haben in der Regel Laufzeiten von 20 Jahren", so der Vattenfall-Sprecher.

Das nun zur Debatte stehende Industriekraftwerk Rüdersdorf ist seit 2009 in Betrieb und liefert unter anderem Strom an die benachbarte Cemex OstZement GmbH. Darüber hinaus sei ein Anschluss für eine mögliche Lieferung von Fernwärme vorhanden. Die Anlage hat einen Durchsatz von rund 250.000 Tonnen jährlich und darf seit Mai diesen Jahres neben Ersatzbrennstoffen auch unvorbehandelte Siedlungsabfälle und Krankenhausabfälle verbrennen. 

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