swb will selber Gewerbeabfall vorbehandeln

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Der Bremer swb-Konzern will demnächst selber Gewerbeabfall vorbehandeln. Die anstehenden Änderungen in der Gewerbeabfallverordnung wolle der Konzern dafür nutzen, die „Wertschöpfungskette auszuweiten“, wie es in dem in dieser Woche veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2016 heißt.

Damit soll das Geschäftsmodell der swb Entsorgung langfristig gesichert und ausgebaut werden. Offensichtlich sorgen sich die Bremer, zukünftig ein Stück weit den Zugang zum Gewerbeabfallmarkt zu verlieren.

Konkret geht es den Bremern um die verpflichtende Vorbehandlung von Gewerbeabfällen nach der neuen Gewerbeabfallverordnung. So sieht die Verordnung vor, dass Abfallgemische, die aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht getrennt erfasst werden können, einer Vorbehandlung zu unterziehen sind. Bei der Vorbehandlung sollen ab 2019 mindestens 85 Masseprozent der in den Gemischen enthaltenen Wertstoffe aussortiert werden und davon mindestens 30 Prozent einem Recyclingverfahren zugeführt werden.

Umsätze mit der Abfallentsorgung 2016 preisbedingt gestiegen

Die swb betreibt mit dem Bremer Müllheizkraftwerk (MHKW) und dem Mittelkalorik-Kraftwerk (MKK) zwei Anlagen mit einer Verbrennungskapazität von zusammen rund 780.000 Tonnen pro Jahr. Beide Anlagen waren im Geschäftsjahr sehr gut ausgelastet, heißt es im Geschäftsbericht. Das MHKW mit einer Verbrennungskapazität von rund 550.000 Tonnen war nach Konzernangaben zu 100 Prozent ausgelastet. Die Umsätze mit der Abfallentsorgung stiegen 2016 preisbedingt von 57,87 Mio € auf 59,63 Mio €.

Insgesamt hat der swb-Konzern 2016 deutlich bessere Zahlen vorgelegt als im Jahr zuvor. So sind die Umsatzerlöse um 54,47 Mio € auf 1,33 Mrd € gestiegen (2015: 1,28 Mrd €). Das Rohergebnis stieg von 388,46 Mio € auf 394,91 Mio € (+6,45 Mio €), während sich das EBIT mit 195,78 Mio € mehr als verdreifachte (64,98 Mio €). Das Konzernjahresergebnis stieg von 18,93 Mio € auf 92,62 Mio €, was einem Zuwachs von 73,69 Mio € entspricht. Entsprechend habe sich auch das Jahresergebnis der swb AG als Einzelgesellschaft, von -4,4 Mio € im Jahr 2015 auf 41 Mio € im Berichtsjahr verändert.

„Ausschlaggebend für das Jahresergebnis ist der einmalige Sondereffekt aus der Neuordnung unserer betrieblichen Altersversorgung“, sagte swb-Chef Thorsten Köhne. Das operative Geschäft habe sich hingegen stabil entwickelt mit leicht gestiegenen Absatzmengen im Erdgas-, Wärme- und Trinkwassergeschäft sowie einer erhöhten Stromproduktion, so Köhne weiter.

Der vollständige Artikel über den Geschäftsbericht der swb erscheint in Ausgabe 20/2017 von EUWID Recycling und Entsorgung. Premium-Abonnenten können den Artikel ab Dienstag, 14.00 Uhr auch online im E-Paper lesen.

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