Scholz nach erneutem Millionenverlust weiter in schwieriger Lage

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Der Stahlrecyclingkonzern Scholz hat im Geschäftsjahr 2014 weitere 123 Mio € verloren. Der Nachsteuerverlust fiel damit im Jahresvergleich um zwei Drittel. Der Fehlbetrag beim Eigenkapital und somit die bilanzielle Überschuldung ist damit zum Jahresende 2014 auf 217 Mio € gestiegen, wie aus dem aktuellen Konzernbericht weiter hervorgeht. Gleichzeitig konnten zwar auch die Finanzverbindlichkeiten um 158 Mio € auf 931 Mio € gesenkt werden und auch der im letzten Jahr erfolgte Einstieg der Toyota Tsusho Corporation (TTC) habe zumindest kurzfristig die Liquiditätsspielräume verbessert. Dennoch sieht der Konzern die Sicherstellung der Finanzierung und die Aufrechterhaltung der Liquidität weiterhin als oberste Priorität an.

Voraussetzung für den Fortbestand und die Zahlungsfähigkeit der Scholz-Gruppe sei die weiterhin konsequente und erfolgreiche Umsetzung des Restrukturierungskonzepts sowie die Aufrechterhaltung eines ausreichenden Finanzierungsvolumens durch die finanzierenden Banken, anderen Gläubiger und Gesellschafter, heißt es im Bericht weiter. Aufgrund der Verlängerung aller wesentlichen Finanzierungsbausteine sei der Konzern zwar bis zum Januar 2017 „mittelfristig finanziert“. Die Durchfinanzierung über den Sanierungszeitraum hinaus sei aber weiterhin abhängig von der Einhaltung der Prämissen der Liquiditätsplanung, insbesondere der Zahlungsströme aus den geplanten Verkäufen, sowie der 2016 wieder einsetzenden Zahlungsverpflichtungen.

Sein Restrukturierungskonzept will Scholz bis zum Jahresende abgeschlossen haben. Im Vordergrund stehen dabei der Rückzug aus unprofitablen Märkten, weitere Standortschließungen in Deutschland und anderen Ländern sowie die Bildung von regionalen Organisationseinheiten nach dem Vorbild der im vergangenen Jahr gebildeten Einheit Deutschland/Polen.

Durch diese Maßnahmen will der Konzern nicht nur die bilanzielle Überschuldung sowie seine Finanzverbindlichkeiten zurückführen, sondern auch die Profitabilität nachhaltig verbessern. So soll die operative Umsatzrendite bezogen auf das EBITDA von knapp drei Prozent in 2014 auf über fünf Prozent steigen. Und auch die Erzielung eines positiven Konzernsjahresergebnisses nennt Scholz ausdrücklich als Ziel der Restrukturierungsmaßnahmen.

Ein ausführlicher Bericht zur aktuellen Lage beim Stahlrecycler Scholz inklusive umfangreicher Geschäftszahlen für das Jahr 2014 erscheint in EUWID Recycling und Entsorgung 28/2015. Kunden unserer Print- und Online-Angebote können den Text aber auch jetzt schon hier kostenfrei abrufen:

Scholz nach dreistelligem Millionenverlust weiter in schwieriger Situation

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