2013 hatte die chinesische „Green-Fence-Politik“ für einen deutlichen Rückgang der europäischen Altkunststoffexporte gesorgt. Im Jahr 2014 sind die Ausfuhren in Drittstaaten nun wieder annähernd auf das alte Niveau gestiegen, wie aktuelle Zahlen der Europäischen Statistikbehörde Eurostat zeigen.
So exportierten die 28 EU-Mitgliedstaaten 2014 insgesamt rund 3,27 Mio Tonnen „Abfälle, Schnitzel und Bruch von Kunststoffen“ im Wert von 1,0 Mrd € in Länder außerhalb der EU (so genannter Extra-EU-Handel). Im Vorjahr waren es lediglich 2,84 Mio Tonnen, in den Jahren 2010 bis 2012 jeweils um die 3,4 Mio Tonnen.
Hauptverantwortlich für die Schwankungen waren ein Rückgang und Wiederanstieg der Exportmengen nach China und Hongkong. Allerdings zeigt sich auch ein gewisser Trend der Verlagerung der EU-Altkunststoffexporte in andere asiatische Länder wie Indien, Malaysia und Vietnam.
Laut vorläufigen Zahlen von Eurostat exportierten die EU-Staaten vergangenes Jahr rund 1,73 Mio Tonnen (Vorjahr: 1,59 Mio t) Altkunststoffe in die Volksrepublik China. Weitere 907.000 (710.000) Tonnen gingen in die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong. Damit bleibt China die mit Abstand wichtigste Destination für europäische Altkunststoffe.
Allerdings ist der Anteil an den EU-Gesamtexporten in Drittstaaten zuletzt mehrfach gesunken von 87,0 Prozent in 2012 auf 81,1 Prozent in 2013 und 80,6 Prozent in 2014. Im Gegenzug sind die Exportmengen etwa nach Indien sowohl absolut als auch proportional stetig gewachsen. Eurostat zufolge importierte Indien im vergangenen Jahr knapp 161.000 Tonnen Altkunststoffe aus der EU. Im Vorjahr waren es noch 125.000 Tonnen, 2010 lediglich 96.000 Tonnen.
EUWID stellt inzwischen ein umfangreiches Datenpaket zum Außenhandel mit Sekundärrohstoffen - unter anderem Altkunststoffe - aller EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung. Die monatlich aktualisierten Daten können hier abgerufen werden:
EUWID Datenservice
