DSD: Länder sollen Ross und Reiter nennen

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Die erneuten Tricksereien bei der Lizenzierung von Verpackungen „müssen unbedingt und sofort beendet“ werden. Das fordert Michael Wiener, Chef der Duales System Holding GmbH & Co. KG. Wiener appellierte deshalb auch an die Behörden, die Lizenzierung von Verpackungen im Dualen System zu überprüfen. „Dass einige Bundesländer jetzt in Prüfungen eingestiegen sind, ist eine gute und überfällige Nachricht.“ Weil Handlungsbedarf bestehe, sollten alle anderen Bundesländer diesem Beispiel unmittelbar folgen.

Der DSD-Chef fordert zudem die Bundesländer auf, „endlich einmal Ross und Reiter zu nennen, damit die Stigmatisierung der ganzen Branche endlich aufhört“. DSD stelle vermehrt fest, dass Kunden Verträge angeboten werden, in denen das Wort „Verkaufsverpackungen“ durch das Wort „Verpackungen“ ersetzt worden ist. Damit werde dem Dienstleister freie Hand gegeben, ob dieser die Verpackungen korrekt als Verkaufsverpackungen definiert, die ins duale System gehören, oder missbräuchlich als Transport- oder Industrieverpackungen.

Letztlich gingen all diese Verpackungen an den privaten Endverbraucher und landeten im Gelben Sack. Dies erkläre dann auch die immense Diskrepanz zwischen den rund 2,71 Mio Tonnen Leichtverpackungsabfällen, die die dualen Systeme jährlich sammeln, und den 1,556 Mio Tonnen, die 2016 bei den dualen Systemen angemeldet wurden.

DSD setzt auf Verpackungsgesetz und Zentrale Stelle

Für DSD-Chef Wiener ist die Verabschiedung des Verpackungsgesetzes mit der Zentralen Stelle „dringend erforderlich“. Deshalb sei es absolut richtig, den einzelnen Falschspielern mit dem Verpackungsgesetz jetzt einen Riegel vorzuschieben, um die Stärken und vorhandenen Potenziale des Systems voll heben zu können. Weil das Gesetz aber erst 2019 in Kraft treten soll, ruft er die Behörden auf, ihre Anstrengungen im Vollzug zu intensivieren.

Auch sollten die Inverkehrbringer sich ihrer Verantwortung bewusst sein und keine dubiosen Angebote mit kurzfristigem finanziellem Vorteil annehmen. Denn sonst drohten eine erneute Finanzkrise und der dann unausweichliche Verlust des Systems. Die Alternative wäre letztlich ein verstaatlichtes System mit hohen und intransparenten Kosten und ohne weitere Einflussmöglichkeiten für die Wirtschaft, warnte Wiener.

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