bvse fordert mehr Einsatz von Sekundärrohstoffen

|
|

Der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) fordert eine umfassende Rohstoffwende. In einem eigenen Positionspapier ruft der Verband die Politik auf, sich für mehr Ressourcenschonung, Recycling und eine effiziente Sekundärrohstoffwirtschaft einzusetzen. Im Übrigen verlangt der Verband mehr Mittelstandsförderung und weniger Bürokratie.

Verbandspräsident Bernhard Reiling zufolge können gerade mittelständische Unternehmen mit ihrem Know-how einen wichtigen Beitrag zur Rohstoffwende leisten. Der Einsatz von Sekundärrohstoffen in der gewerblichen und industriellen Produktion müsse forciert werden.  Im Straßen- oder im Haus- und Gebäudebau, beim Handwerk, der Industrie oder der Verwaltung gebe es qualitativ ausgezeichnete Recyclingprodukte. "Trotzdem gibt es immer noch eine zu große Zurückhaltung öffentlicher wie privater Auftraggeber, Recycling-Produkte einzusetzen.“ Die öffentliche Hand sollte bei ihren Auftragsvergaben daher die Verwendung von Recyclingprodukten nicht ausschließen.

Verpackungsgesetz, Mantelverordnung und Gewerbeabfallverordnung in dieser Legislaturperiode verabschieden

Regierung und die Parteien im Bundestag ruft der bvse dazu auf, noch in dieser Legislaturperiode das Verpackungsgesetz, die Mantelverordnung und die Gewerbeabfallverordnung zu verabschieden. Das Verpackungsgesetz dürfe jetzt nicht mehr scheitern. Vor allem die deutliche Erhöhung der Recyclingquoten, insbesondere für das Kunststoffrecycling, liege der Branche am Herzen. Im neuen Verpackungsgesetz müsse die Zentrale Stelle die Ausschreibungen fair und mittelstandsfreundlich gestalten. Der Verband verlangt deshalb eine ausgewogene Besetzung der Zentralen Stelle unter Einbeziehung der mittelständischen Recycling- und Sekundärrohstoffwirtschaft

Auch die Mantelverordnung solle nicht „auf die lange Bank" geschoben werden. Eine Verabschiedung sei noch in dieser Legislaturperiode möglich, meint der bvse. Der bvse hält insbesondere an seiner Forderung nach einer Harmonisierung der Analyseverfahren bei Ersatzbaustoffen für deren Einsatz in technischen Bauwerken, deren Verfüllung beziehungsweise deren Deponierung fest.

Freier Warenverkehr für die Recyclingwirtschaft

Für die nächste Legislaturperiode erwartet der bvse, dass die Politik sich für einen freien Warenverkehr auch für die Sekundärrohstoff- und Recyclingwirtschaft einsetzt. Der Verband erteilte allen Bestrebungen eine klare Absage, die diesen internationalen Austausch unnötig behindern wollen. Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz seien keine nationalen Themen, sondern müssten grenzüberschreitend umgesetzt werden.

Auch solle die Politik eine wirksame Mittelstandspolitik betreiben. „Mit großer Sorge" sieht der bvse, dass die Konzentrationsspirale in der Entsorgungsbranche neue Fahrt aufgenommen habe und der Mittelstand unter erheblichen Druck gerät. Weil das gegenwärtige Kartellrecht nur unzureichende Möglichkeiten biete, funktionierende Märkte und mittelstandsfreundliche Strukturen zu erhalten, müsse die Politik ergänzende Instrumente im Kartellrecht, aber auch in der Wirtschaftsförderung bereitstellen, meinte das bvse-Präsidium.

- Anzeige -

Kategorie des Artikels
- Anzeige -