Belland Vision lässt Finanzierungslösung platzen

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Die dualen Systeme haben ihre Finanzierungsprobleme immer noch nicht gelöst: Gestern Nachmittag, kurz nach 15 Uhr, erklärte der Systembetreiber Belland Vision, das Finanzierungsangebot von Edeka nicht in Anspruch zu nehmen und auch keine zusätzlichen Marktanteile im 4. Quartal von DSD bzw. Interseroh zu übernehmen, abzuwickeln und zu finanzieren. Die Erklärungsfrist lief gestern um 21 Uhr ab.

Offenbar konnten sich der Lebensmittelhändler und Belland Vision in ihren Verhandlungen über einen Zuschuss von rund 4,0 Mio € nicht über die Modalitäten einigen. Belland Vision hatte der Lösung zur Bewältigung der Finanzierungsprobleme bei der Verpackungsentsorgung unter Vorbehalt zugestimmt. Im Rahmen der bilateralen Verhandlungen habe diese Voraussetzung – Kostenneutralität für BellandVision bei Erhöhung der Marktanteile im 4. Quartal aufgrund Erhalt eines Zuschusses - nicht erreicht werden können, informierte die Sita-Tochter die Systembetreiber.

In Reihen des Handels, der inzwischen zusammen mit dem Möbelhaus Ikea nun doch die gesamte Summe von knapp 20,7 Mio € zur Rettung der privatwirtschaftlich organisierten Verpackungsentsorgung aufgebracht hätte, wurde die Nachricht „mit Entsetzen“ aufgenommen, wie EUWID erfuhr.

Ob die Systembetreiber bei ihrer heutigen außerordentlichen Gesellschaftersitzung der Gemeinsamen Stelle eine alternative Lösung ihrer Probleme erreichen, bleibt abzuwarten. „Jetzt wird es ernst", meinte ein Systemmanager. Vorschläge gibt es bereits aus Kreisen des Handels: DSD und Interseroh sollten überlegen, ob mit dem übrigen 16 Mio € vom Handel „die Kuh von Eis“ zu bringen sei.

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