Der Deponieraum für DK-I-Abfälle in Nordrhein-Westfalen wird knapp. Die AGR-Gruppe reagiert darauf und plant einer Erweiterung ihrer Zentraldeponie Emscherbruch (ZDE).
Vor knapp einem Jahr hatten die Prognos AG und die Infa GmbH eine Bedarfsanalyse für DK-I-Deponievolumina in Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Darin konstatierten die beiden Beratungsunternehmen für die kommenden Jahre vor allem im Norden und Nordosten des Landes Entsorgungsengpässe für mineralische Abfälle der Klasse I.
Die AGR-Gruppe hat nun darauf reagiert und plant eine Erweiterung ihrer Zentraldeponie Emscherbruch (ZDE). Wie das Unternehmen mitteilt, sollen ab 2017 auf einem neuen Deponieabschnitt zusätzlich rund 1,5 Mio m³ DK-I-Abfälle abgelagert werden können. Dies entspreche einer Aufnahmekapazität von etwa 2,0 Mio Tonnen, die über einen Zeitraum von zehn Jahren verfüllt werden sollen. Eine Laufzeitverlängerung der Deponie sei nicht nötig.
Noch ist der Genehmigungsantrag nicht gestellt. Zunächst sollen die Bürger und Anwohner informiert und etwaige Fragen über das Vorhaben beantwortet werden. Die Antragseinreichung bei der Bezirksregierung Münster strebt die AGR erst für das erste Quartal 2016 an. Bei normalem Ablauf des Verfahrens wird die Planfeststellung (inkl. Umweltverträglichkeitsprüfung) für das erste Quartal 2017 erwartet. Die erste Abfallanlieferung ist für Ende 2017 geplant.
Der geplante neue Deponieabschnitt befindet sich im Nordosten des ZDE-Geländes. Derzeit befindet sich hier noch ein Zwischenlager für Sonderabfälle, das bis 2017 zum etwa zweieinhalb Kilometer entfernt liegenden Abfallkraftwerk RZR Herten verlegt werden soll. Durch die Verlegung würden alle Sonderabfall-Transporte zwischen dem Zwischenlager und dem Abfallkraftwerk entfallen. Zugleich würden neue Ablagerungskapazitäten auf der ZDE frei, beschreibt die AGR den doppelten Nutzens des Vorhabens. Die AGR geht davon aus, dass die Verfüllung und anschließende Oberflächenabdichtung maximal 15 Jahre beansprucht und damit im Rahmen der Gesamtlaufzeit der ZDE bleibt.
