EGA übernimmt Aluminiumgießerei Leichtmetall

Emirates Global Aluminium (EGA) will das deutsche Gießerei- und Recyclingunternehmen Leichtmetall vollständig übernehmen. Die Transaktion, die sich derzeit im Genehmigungsprozess befinde, werde voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2024 abgeschlossen und markiere die erste bedeutende Übernahme seit der Fusion von Dubai Aluminium und Emirates Aluminium vor einem Jahrzehnt, gibt EGA heute bekannt. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Die Leichtmetall Aluminium Giesserei Hannover GmbH produziert hochfeste Aluminium-Rundbarren mit großen Durchmessern und hohen Anteilen an Sekundäraluminium. Laut EGA werden am Firmensitz in Hannover jährlich bis zu 30.000 Tonnen Aluminium-Bolzen erzeugt, wobei etwa 80 Prozent des Ausgangsmaterials aus Sekundäraluminium besteht. Leichtmetall selbst spricht auf seiner Homepage sogar von einer Jahresproduktion von mehr als 35.000 Tonnen Aluminium. Der Kundenstamm von Leichtmetall ist in ganz Europa ansässig, insbesondere in Deutschland, Italien und Frankreich.

Laut dem jüngsten im Bundesanzeiger veröffentlichten Jahresbericht erwirtschaftete das Unternehmen 2022 bei Umsatzerlösen von 249 Mio € einen Überschuss von 9,9 Mio €. Leichtmetall gehört bisher der Münchner Beteiligungsgesellschaft Quantum Capital Partners, die das Unternehmen 2014 vollständig von Hydro übernommen hatte.

EGA bezeichnet sich als weltweit führenden Produzenten von „Premium“-Aluminium, das vor allem in den Bereichen Elektronik, Bau, Automobil, Verpackung sowie Luft- und Raumfahrt Verwendung finde. Unternehmensangaben zufolge exportiert EGA derzeit pro Jahr über 600.000 Tonnen Primäraluminium nach Europa.

Die Übernahme von Leichtmetall biete dem Unternehmen die Möglichkeit, „im Recyclingbereich weiter Fuß zu fassen und näher an unseren Kunden in Europa zu agieren“, erklärt EGA-Vorstandsvorsitzender Abdulnasser Bin Kalban. Die Akquisition verbessere die Fähigkeit des Konzerns, dem europäischen Bedarf nach High-End-Aluminium gerecht zu werden – sowohl operativ wie auch kommerziell.

EGA errichtet derzeit größte Aluminiumrecyclinganlage der VAE

„Zudem leistet EGA so einen Beitrag zur immer wichtiger werdenden Kreislaufwirtschaft. Als Teil von EGA wird Leichtmetall weiter wachsen und zur Wertsteigerung unseres Unternehmens beitragen. Neben dem Aufbau unseres Recyclingwerks in Abu Dhabi bedeutet diese Akquisition zudem weitere Wachstumschancen im Bereich CO2-armes Primär- und Recyclingaluminium und unterstützt zudem unser Ziel der Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050“, so Bin Kalban. Unternehmensangaben zufolge wird die seit November im Bau befindliche Anlage in Al Taweelah nach Fertigstellung über eine Produktionskapazität von 170.000 Jahrestonnen Post- und Pre-Consumer-Schrott verfügen und damit die größte Aluminiumrecyclinganlage der Vereinigten Arabischen Emirate sein.

Auch Thomas Witte, Vorstandsvorsitzender von Leichtmetall, äußerte sich optimistisch über die Aussichten der Zusammenarbeit: „Als Teil von EGA bietet sich uns die Möglichkeit, unser Geschäft weiter auszubauen, unsere Technologie weiterzuentwickeln und unsere Fähigkeit zu stärken, mit Kunden in Europa und weltweit zusammenzuarbeiten. Diese Transaktion ist nicht nur von großer Bedeutung für unsere Bestandskunden, sondern unterstützt uns darüber hinaus auch beim weiteren Ausbau des Kundenstamms. Gleichzeitig spielen wir in der Ausweitung des Recyclinggeschäfts der EGA eine entscheidende Rolle.“

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