Rheinland-Pfalz: Umweltministerium will keine neuen Deponien

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Geht es nach dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium, soll es in dem südwestdeutschen Bundesland keine neuen Deponien geben. Das sagte der Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Umweltministerium Thomas Griese (Grüne) gestern bei den Mainzer Arbeitstagen des Landesamts für Umwelt (LfU).

Bei der Veranstaltung stellten das Ifeu Institut und u.e.c. Berlin eine Studie über den zukünftigen Bedarf an Deponiekapaziäten in Rheinland-Pfalz vor, die im Auftrag des LfU erstellt wurde. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass in dem Bundesland insbesondere bei Deponien der Klasse I (DK I) und DK II bis 2035 erheblicher Bedarf an zusätzlichem Deponieraum besteht.

Staatssekretär Griese versteht die Studie hingegen vielmehr als einen "Weckruf zur Verstärkung des Recyclings in Rheinland-Pfalz". „Wir müssen Deponien auf das unvermeidbare Maß beschränken. Oberstes Ziel muss die Vermeidung und Verwertung von Abfällen sein. Dies gilt insbesondere für Abfälle aus dem Bereich der Bauwirtschaft“, sagte Griese.

„Es kann nicht sein, dass wir auf der einen Seite Deponieberge anhäufen und auf der anderen Seite Löcher zur Rohstoffgewinnung graben“, so der Staatssekretär. Er wies darauf hin, dass ein Zuwachs der Deponien nicht nur bei Anwohnern auf wenig Akzeptanz stoße, sondern auch höhere Gebühren für die Verursacher zur Folge habe. „Vom Recycling profitieren dagegen Wirtschaft, Umwelt und Bevölkerung gleichermaßen“, betonte Griese.

In Rheinland-Pfalz gebe es derzeit 41 Deponien, die in der Regel von den Landkreisen und kreisfreien Städten betrieben und auch in Zukunft benötigt werden, so der Staatssekretär. Mineralische Abfälle aus der Bauwirtschaft stellen den mit Abstand größten Anteil der Abfälle. Jährlich fallen im Land rund 6,7 Mio Tonnen an Bauabfällen wie Bauschutt, Erdaushub und Altasphalt an, davon werden rund zwei Millionen Tonnen auf Deponien beseitigt – Tendenz steigend. „Diesen Trend müssen wir stoppen, indem wir die Kreislaufwirtschaft stärken und nur noch die Abfälle deponieren, die aufgrund ihrer Belastung nicht verwertbar sind“, sagte Griese.

Einen ausführlichen Bericht über die Deponiestudie von Ifeu und u.e.c. Berlin für das LfU Rheinland-Pfalz lesen Sie in der kommenden Ausgabe 28/2016 von EUWID Recycling und Entsorgung.

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