Recupel meldet Rekord: 2023 sammelten die Belgier 41 Mio Elektroaltgeräte

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Die Belgier haben im Jahr 2023 eine Rekordmenge E-Schrott gesammelt: Mehr als 41 Mio Elektroaltgeräte gaben sie über das Rücknahmesystem von Recupel ab, wie die Producer Responsibility Organisation Anfang April meldete. Insgesamt kamen rund 128.000 Tonnen zusammen. Das entspricht einem Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Mit elf Kilogramm Altgeräten pro Einwohner, die durch Recupel angenommen wurden, liege Belgien bereits deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 7,5 Kilogramm – einem Wert, den der „Global E-Waste Monitor“ der Vereinten Nationen kürzlich veröffentlichte. Noch besser fällt die Bilanz beim Blick auf die durch Eurostat ermittelten Gesamtzahlen für Belgien aus, die zuletzt für das Jahr 2022 pro Kopf 13,9 Kilogramm gesammelten E-Schrott ergaben: Darin enthalten sind zusätzliche Mengen von der Rücknahme-Organisation PV Cycle speziell für Solarmodule sowie Volumen, die direkt an das nationale Register BeWeee gemeldet werden, erklärt Recupel-CEO Eric Dewaet. Als großen Erfolg sieht er die wachsende Bereitschaft der Belgier, ihren Geräten ein zweites Leben zu geben. Zugleich ruft er zu weiterem Engagement auf: „In unseren Haushalten gibt es noch ein ungenutztes Potenzial von 50 Mio Elektrogeräten.“

Im Verlauf der letzten Jahre hat sich beim Sammeln von E-Schrott vor allem 2020 und 2021 ein starker Aufwärtstrend in Belgien gezeigt: Recupel begründete das damit, dass die Menschen während der Corona-Zeit mehr Geräte kauften, ersetzten und entsorgten als vorher. Dieser Effekt entfiel 2022, was in Kombination mit Energiekrise und Beginn des Ukrainekriegs zu einem Rückgang der Sammelmengen geführt habe. 2023 kehrte sich der Trend wieder um und Belgien habe das Niveau des Rekordjahres 2021 erreicht, heißt es im aktuellen Bericht.

Mehr als 90 Prozent der 2023 über Recupel gesammelten Menge seien elektronische Haushaltsgeräte, der Rest stamme aus gewerblicher Nutzung und umfasse zum Beispiel große Kühlschränke, Drucker oder Gastronomieausstattung. In diesem Bereich beobachtet die Organisation einen auffälligen Anstieg von fast 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt gebe es positive Tendenzen in allen Kategorien, außer bei Fernsehern und Monitoren in Bezug aufs Gewicht, was vor allem auf die Verwendung immer leichterer Flachbildschirme zurückzuführen sei. Hinsichtlich ihrer Anzahl wurde jedoch ein Anstieg der gesammelten Geräte um ca. sieben Prozent verzeichnet. Besonders erfreulich findet Dewaet das Plus von acht Prozent bei der Rücknahme von Kühl- und Gefrierschränken. Denn diese enthalten schädliche Gase, die korrekt entsorgt werden müssen, um Umweltschäden zu vermeiden.

Bei den Sammelkanälen liegen die Recupel-Annahmestellen mit rund 63.000 Tonnen bzw. fast 60 Prozent der angefallenen Jahresmenge an E-Schrott weit vorn. Gefolgt von Geschäften wie Supermärkten oder Baumärkten, in denen rund 31.000 Tonnen gesammelt wurden: Hier stellte Recupel einen Zuwachs um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fest. Von der Organisation beauftragte Abhol- und Verwertungsdienste hatten einen Anteil von etwa acht Prozent an der Rücknahme, Secondhand-Läden ca. fünf Prozent.

Als weitere gute Entwicklung hebt Recupel die zunehmende Wiederverwendung von Elektroaltgeräten hervor: Von den 2023 gesammelten Mengen wurden 6.800 Tonnen, was etwa fünf Prozent entspricht, in den Warenkreislauf zurückgeführt – etwa 38 Prozent mehr als 2022.

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