Den in Europa ansässigen E-Schrottrecyclern gehen aufgrund von Exporten, Beraubungen sowie der unsachgemäßen Entsorgung der Altgeräte jedes Jahr Werte im Milliardenbereich durch die Lappen. Zu diesem Ergebnis kommt das CWIT-Projekt (Countering WEEE Illegal Trade) in seinem Abschlussbericht. Demzufolge liegt der Wert der Altgeräte, die nicht in den offiziellen Sammel- und Verwertungskanälen landen, zwischen 800 Mio € und 1,7 Mrd € im Jahr. Im Gegenzug müssen die europäischen Recycler vor allem durch die nichtstattfindende Schadstoffentfrachtung fehlender Altgeräte zwischen 150 Mio € und 600 Mio € jährlich weniger aufwenden.
Von den jährlich in der EU sowie in Norwegen und der Schweiz insgesamt anfallenden Altgerätemengen in Höhe von 9,45 Mio Tonnen werden nur 3,3 Mio Tonnen über die offiziellen Sammel- und Recyclingsysteme gemeldet. Fast zwei Drittel werden entweder unsachgemäß behandelt, exportiert oder landen im Hausmüll.
So beziffert die Studie den Umfang der jährlich aus der EU abfließenden Exporte von Gebraucht- und Altgeräten auf 1,5 Mio Tonnen. Lediglich 200.000 Tonnen davon seien als Gebrauchtgeräte ausgewiesen und entsprechend dokumentiert. Der Export der übrigen 1,3 Mio Tonnen müsse als illegal eingestuft werden. Davon würden allerdings immerhin 70 Prozent repariert oder gingen direkt in die Wiederverwendung. Die Menge der illegal exportierten und nicht mehr gebrauchsfähigen Altgeräte liegt somit bei rund 400.000 Tonnen im Jahr. Aufgrund dieser Exporte gingen europäischen Recyclingbetrieben jedes Jahr zwischen 300 Mio € und 600 Mio € verloren.
Der vollständige Bericht zum Abschlussbericht des CWIT-Projekts inklusive einer ersten Reaktion der Grünen EU-Abgeordneten Rebecca Harms erscheint in EUWID Recycling und Entsorgung 36/2015.Für Abonennten steht der Artikel bereits jetzt kostenlos in voller Länge zur Verfügung:
